Anlässlich des Tags des Artenschutzes am 3. März weist der Landesfischereiverband Baden-Württemberg (LFVBW) auf den kritischen Bestand des Europäischen Aals hin.
Der Tag des Artenschutzes ist im Jahr 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES eingeführt worden. Durch das Abkommen sollen bedrohte wildlebende Arten geschützt werden, die durch Handelsinteressen gefährdet werden.
Genauso wie Elefant und Tiger ist der Europäische Aal nicht zuletzt durch den illegalen internationalen Handel bedroht. Seit 2010 darf der Europäische Aal offiziell nicht mehr lebend in Länder außerhalb Europas verbracht werden. Der Aal steht unter Schutz des Washingtoner Artenschutzabkommens und wird dort im Anhang II gelistet. Die Realität sieht anders aus. Durch den dramatischen Rückgang der Glasaalbestände an den Atlantikküsten seit den 1980iger Jahren ist der Preis dieser jungen Aale derart stark gestiegen, dass sich Tierschmuggel in großem Stil lohnt. Es geht um hunderte Millionen Euro pro Jahr, die mit geschmuggelten Glasaalen verdient werden. Millionen von jungen Aalen werden dadurch ihrer natürlichen Heimat entzogen.
Die Glasaale werden dazu zunächst an den atlantischen Flussmündungen, wie die der Loire, von Schwarzfischern gefangen und lebend nach Hong Kong geschmuggelt. Von dort geht es in Aquakulturen, meist aufs chinesische Festland, wo die Aale in Massentierhaltung mit industriellen Futtermitteln gemästet werden. Haben die Fische ihre tafelfertige Größe erreicht werden sie hauptsächlich nach Japan verkauft, wo sie als Sushi in den Mägen der Konsumenten enden. Aale europäischer Herkunft werden aber auch von China in die USA und nach Europa verkauft, wo sie in unsere Kochtöpfe gelangen.
Der LFVBW fordert, die Glasaalbestände effektiv zu schützen und damit die Aalbestände in Europa wieder nachhaltig aufbauen zu können. Die illegale Abfischung von Glasaalen an den atlantischen Flussmündungen muss unterbunden werden.
Fischereivereine bemühen sich seit Jahrzehnten durch legale Besatzmaßnahmen, den Aalbestand im Rhein langfristig zu erhalten.
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