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Österreich: Zahlreiche Fische bei Stauraumspülungen verendet

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Bild: ÖKF
Regelrechte Schlammlawinen ergossen sich am Mitte Juli aus verschiedenen Stauräumen in die Mur. Bild: ÖKF

Mitte Juli wurden Staustufen des Flusses Mur durch Öffnen der Wehrtore gespült und so entschlammt. Dadurch kam es zu Fischsterben, wie das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) mitteilte.

Nach den Stauraumspülungen konnten am Murufer zahlreiche tote Fische gefunden werden. Bild: ÖKF

Unter anderem wurde der Stauraum beim Wasserkraftwerk Fisching komplett gespült. Fotos zeigen bis zu fünf Meter hohe Schlammwände, die im Uferbereich des leeren Stauraumes zurückgeblieben sind – sie lassen auf das Ausmaß der ausgespülten Schlammmengen schließen. Auch aus anderen Mur-Regionen gibt es Berichte von Spülungen (z.B. Leoben, Zlatten, Weinzöd). Bis in die Grazer Innenstadt sind die Auswirkungen deutlich sichtbar, so das ÖKF.

Schon eine einzige Spülung richtet enorme Schäden im Flussökosystem an. Bei der Spülung einer ganzen Staustufen-Kette sind die Schäden nicht absehbar: Enorme Schlamm- und Wassermassen stürzen das Flussbett hinab.

Wasserkraft auf Kosten der Fische

Durch die Spülung wurden Schlammassen aus dem Stauraum in die Mur gespült. Bild: ÖKF

Durch die Verlangsamung der Fließ-Geschwindigkeit werden Feinsedimente, die der Fluss mittransportiert, im zur Wasserkraft-Gewinnung angelegten Stauraum abgelagert. Am Grund der Staustufen können sich so mehrere Meter hohe Schlammschichten bilden. Alle paar Jahre werden bei Hochwasser die Wehrtore geöffnet und die angehäuften Sedimentmengen lawinenartig freigesetzt. Ein Vorgang mit extremer Schadenswirkung, meint das ÖKF, denn die schlammigen Wassermassen begraben alles unter sich, es kommt zu Fischsterben.

„Die Bilder einer zeitgleich mit einem Hochwasser am 15. Juli durchgeführten Stauraumspülung dokumentieren eindeutig, wie mit unseren Fischbeständen umgegangen wird. Jahrelange Bemühungen der Fischerei, wie das Einbringen von Jungfischen und Eiprojekten werden mit einem Schlag zunichte gemacht. Jungfischbestände, so auch der sich in der Mur nachweislich selbst reproduzierende Huchen, werden für immer zerstört“, empört sich das ÖKF in einer Pressemitteilung.

Info: Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz, Dachverband österreichischer Fischereiverbände und Angler, Breitenfurterstraße 335, A-1230 Wien, Österreich, www.oekf.at.

-pm/ökf-

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