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Dorsch am Ende?

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Fischtrawler auf der Nordsee
Bild: WWF/Quentin Bates

Nach dem Zusammenbruch der Dorschbestände vor Kanada und in der Nordsee steht auch die Zukunft des Ostsee-Dorsches auf Messers Schneide, warnt der WWF.

23.10.2006

Besonders gefährdet ist laut einer neuen Studie der Umweltstiftung der wichtige estand in der östlichen Ostsee zwischen Bornholm und Finnland. „Zu hohe Fangquoten, schlechtes Management und illegale Fischerei drohen einen ganzen Wirtschaftszweig zu ruinieren“, meint WWF-Meeresbiologin Heike Vesper. Auch der Dorsch in der westlichen Ostsee sei bereits bis an seine Grenzen befischt. Der WWF fordert die EU auf, den Fang auf die östlichen Bestände vorerst einzustellen, der Bestand dort ist bereits auf ein Drittel seiner natürlichen Größe geschrumpft. Wie schon in den vergangenen Jahren wollen die EU-Minister diese Empfehlungen bei der Ratssitzung in der kommenden Woche jedoch ignorieren und eine Quote von 40.000 Tonnen für 2007 beschließen. Die illegale Fischerei verschärft das Problem. Nach Schätzungen von Wissenschaftlern fangen viele Länder 50 bis 100 Prozent mehr Dorsch, als erlaubt. So wurden beispielsweise 2004 offiziell 69.000 Tonnen Dorsch in der östlichen Ostsee gefangen – fünfmal mehr als die Wissenschaftler empfohlen hatten. „Rechnen wir die illegalen Fänge hinzu, so dürften jedoch weit über 100.000 Tonnen gefangen worden sein&“, schätzt Vesper. Eine Katastrophe für die Zukunft der Bestände. Die Zeche für die illegale Fischerei zahlen diejenigen Fischer, die sich an die Quoten halten und Jahr für Jahre weniger Dorsch fangen. Der WWF fordert Brüssel und die EU-Länder auf, endlich wirkungsvolle Kontrollen einzuführen, um den Piratenfischern das Handwerk zu legen.

Der WWF warnt auch vor den ökonomischen Kosten der Krise. „Die Fangmengen gehen seit 20 Jahren drastisch zurück. Bei einem gesunden Bestand könnte man Jahr für Jahr etwa 160.000 Tonnen Dorsch in der Ostsee fangen. Der wirtschaftliche Verlust liegt Jahr für Jahr im dreistelligen Millionen-Bereich“, erklärt Expertin Vesper. Bei einem Zusammenbruch der Fischerei drohen Tausende Arbeitsplätze verloren zu gehen. Als 1992 die kanadische Kabeljau-Fischerei zusammenbrach, waren auf einen Schlag 40.000 Menschen ohne Arbeit. -pm-

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