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Akte-X für Angler

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Lake Tahoe
Der zweittiefste See der USA, der zehnttiefste See der Welt: Die fast endlosen Tiefen von Lake Tahoe nähren dunkle Mythen. Bild: Will Hart, Lake Tahoe Visitors Autority
Lake Tahoe
Glasklares Wasser lockt jährlich Tausende von Anglern in die Sierra Nevada. Bild: Charles Shaprio, Lake Tahoe Visitors Authority

Um den Lake Tahoe an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada ranken sich dunkle Legenden: Mafiosi sollen dort ihren Widersachern „standesgemäße“ See-Bestattungen beschert haben.

Dieses Gerücht um eines der tiefsten Gewässer der USA hält sich hartnäckig und wird von immer neuen Ereignissen genährt.

„Die unheimlichen Fälle vom Lake Tahoe“

Der „San Francisco Chronicle“ berichtete am 25. Juli 2004 Unglaubliches:

In dem über 500 Meter tiefen See soll ein Angler vor kurzem über tiefem Wasser einen Hänger bekommen haben. Nach beherztem Rucken löste sich der Köder vom Grund. Im Boot folgte nach dem Einholen der Schock: Am Haken hing der obere Rand eines menschlichen Ohres – so jedenfalls das Gerücht. Denn der Fänger ist unbekannt der menschliche Überrest landete über Bord. Der Ekel ist nachvollziehbar – das Corpus Delicti aber für die Gerichtsmedizin verloren.

Was sich unglaubhaft anhört könnte einen reellen Hintergrund haben: Seit Jahrzehnten werden am Lake Tahoe Geschichten von geangelten Leichenteilen erzählt. So soll ein Angler einmal eine menschliche Hand aus der Tiefe an die Oberfläche gedrillt haben – ebenfalls nach dem Lösen eines vermeintlichen Hängers. Nach Mafia-Art waren zwei Finger von der Hand mit einem glatten Schnitt abgetrennt. Seitdem kursiert die „Legende vom Dreifinger-Tony“ am See.

Lake Tahoe behält seine Toten

Der Legende nach soll die Mafia über Jahrzehnte Hunderte von exekutierten „Geschäftsfreunden“ unmittelbar vor den Casinos am Südufer versenkt haben. Alte Angler nennen diesen besonders tiefen See-Bereich „The Grave“ – das Grab. Perfekt konserviert wie in einem Unterwasser-Wachskabinett sollen dort unzählige Laichen angekettet an Beton-Klumpen im Wasser schweben. Woher man das weiß – who knows?

Gesichert jedenfalls ist: Der See ist in 300 bis 500 Metern Tiefe kalt wie ein Kühlschrank – nie wird es wärmer als 4 Grad. Fehlender Sauerstoff verhindert möglicherweise die Verwesung.

Mit einem Tauchboot könnte man sie vielleicht bestaunen: Veritable Gangster gekleidet in der Mode der Zwanziger Dreißiger und Vierziger Jahre – konserviert für die Ewigkeit. Einheimische erzählen so anschaulich davon als ob sie die versenkten Ganoven mit eigenen Augen gesehen hätten: Manche tragen angeblich Nadelstreifen-Anzüge und haben Einschusslöcher im Gesicht.

Die Welt ist nicht bereit

Der berühmte Meeresforscher Jacques Coustaeau tauchte in den 70-er Jahren mit seinem U-Boot in die Tiefen von Lake Tahoe hinab. „Die Welt ist noch nicht bereit für das was da unten ist“ schockte er damals die Medienvertreter.

Die Aufnahmen von der Tauchfahrt sahen nie das Licht der Öffentlichkeit. Die Medien spekulierten damals Cousteau habe wohl „Tessie“ gesehen. Denn natürlich soll es auch im Lake Tahoe ein See-Monster geben. Vielleicht haben ihm aber auch die stummen Gangster-Leichen die Sprache verschlagen die an ihren Beton-Klumpen in der Tiefenströmung taumelten. Wir werden es wohl nie erfahren.

Info: Lust auf’s Angeln bekommen? Touristische Informationen über den Lake Tahoe finden auf www.bluelaketahoe.com.

-tk-

Foto: Bilder: www.bluelaketahoe.com

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