Der Verursacher für das rätselhafte Moderlieschen-Sterben der letzen 40 Jahre ist gefunden: Ein aus Asien eingeschleppter Parasit bedroht unsere kleinste Fischart.
Wie das Fachmagazin Nature in der Ausgabe vom 23. Juni 2005 berichtete, wurden die parasitischen Choanoflagellaten (Kragengeißeltierchen) zusammen mit dem asiatischen Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva) eingeschleppt. Der Krankheitserreger ähnelt einer schon bekannten Lachskrankheit und ist für den Blaubandbärbling selbst ungefährlich. Bei den Moderlieschen verhindert er hingegen fast vollkommen die erfolgreiche Fortpflanzung.
„Endlich ist das rätselhafte Verschwinden der Moderlieschen geklärt! Fischerei-Biologen hatten seit Jahrzehnten versucht dieses Mysterium aufzuklären“ freut sich Michael Kent vom Zentrum für Lachs-Krankheiten der Oregon State University. Der Professor für Mikrobiologie befürchtet dass der neue Parasit auch negative Auswirkungen auf andere karpfenartige Fische haben könnte.
Rasante Verbreitung
1960 wurde der Blaubandbärbling erstmals in Teichen an der rumänischen Donau ausgesetzt. Von dort aus breitete er sich in rasantem Tempo über ganz Europa aus. Der Asiate wird heute immer noch sehr häufig in Zoohandlungen als Gartenteich-Fisch angeboten und auch von Anglern als Köderfisch genutzt.
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