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2 Millionen Aale für Brandenburg

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Ohne den Besatz der Angler würde es kaum noch Aale in den Brandenburger Flüssen geben. Fotos: Marcel Weichenhan

Am 6. Februar 2020 werden im Rahmen des Besatzprogrammes „Europäischer Aal“, gefördert aus der Fischereiabgabe des Landes, etwa 1,1 Millionen Glasaale in Brandenburger Gewässer entlassen.

Dieser Beitrag, den die Angler dort zur Erhaltung des Aal-Bestandes leisten, ist enorm. Ziel des Besatzes ist die nachhaltige Förderung des Aalbestandes. In Kürze wird zudem noch einmal in etwa die gleiche Menge an Aalen über das Pilotprojekt „Zur Erhöhung des Aal-Laicherbestandes im Havel-Dahme und Spreeeinzugsgebiet des Landes Brandenburg“ durch Brandenburger Angler besetzt werden.

Bedroht durch Wasserkraft und Kormoran

Eine natürliche Zuwanderung des Aals (Anguilla anguilla) aus dem Meer in die Binnengewässer hat sich, aufgrund der zahlreichen Querverbauungen der Flüsse in den letzten Jahrzehnten, leider sehr negativ entwickelt. Wasserkraftanlagen stellen ein unüberwindbares und tödliches Hindernis für die wandernden Aale dar.

Fischfressende Vögel und Säugetiere, die auf der Liste der geschützten Arten stehen wie der Kormoran, dezimieren die Aal-Bestände zusätzlich. Um den Aal in unseren Gewässern erhalten zu können, braucht er Unterstützung. Deshalb besetzen Angler jedes Jahr viele Brandenburger Gewässer mit Aalen. Ziel des Besatzes ist die nachhaltige Förderung des Aalbestandes.

Die kleinen Glasaale haben ein Gewicht von 0,3 Gramm und eine Länge von sechs bis acht Zentimetern und bereits eine beträchtliche Reise hinter sich.

Hintergrundwissen: Der Europäische Aal

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) pflanzt sich im Atlantik, in der sogenannten Sargassosee vor Mittelamerika fort, überquert dann den Atlantik Richtung der europäischen Küsten und lebt schließlich als ausgewachsener Aal (Blankaal) in den Flusssystemen Europas, um sich dann zur Fortpflanzung wieder auf die Reise über den Atlantik in sein Laichgebiet zurückzubegeben. Die jungen Aale, die im Frühjahr an den Atlantikküsten ankommen, sind durchsichtig, daher auch ihr Name und dann bereits seit drei Jahren unterwegs.

Da die ausgewählten Gewässer sehr geeignete Lebensräume für Aale darstellen, besteht die Hoffnung, durch den Besatz mittelfristig die Anzahl der abwandernden laichreifen Blankaale zu erhöhen. Sollten sie ihr Laichgebiet in der Sargassosee erreichen, könnten sie für zusätzliche Nachkommenschaft sorgen, was dann wieder zu einer vermehrten Zuwanderung von Glasaalen an den europäischen Küsten führen würde.

-pm-

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