ANZEIGE

Zielfisch Wels: Todsicher Wels

28368


Zielfisch Wels: Todsicher Wels
Bei Ködern in der Größe dieses Döbels sind zwei Drillinge Pflicht. Das Fluorocarbon dient zum Fixieren.

Sie trauern immer noch dem lebenden Köderfisch nach? Vergessen Sie‘s – mit diesen Experten-Montagen fangen Sie auch mit Wurm und Co. Von Georg Baumann

1. Die Unterwasserposen-Montage

 

Sie ist eine der ältesten und einfachsten Methoden, um einen Wels vom Ufer aus zu fangen. Sie spielt besonders in der Strömung ihre Stärken aus. Dann flattert der Köder nämlich aufreizend und ist von einem lebenden Fisch kaum noch zu unterscheiden. Der Köder sollte nach dem natürlichen Nahrungsangebot gewählt werden. Bewährt haben sich neben Brassen und Plötzen auch Schleien und Döbel von 30 bis 40 Zentimetern Länge (bitte Mindestmaße beachten). Aber auch 15 bis 20 Tauwürmer oder Stücke vom Oktopus werden nicht verschmäht.

 

 

Der Ufer-Klassiker. Besonders bei Strömung betört die U-Posenmontage viele Welse.

 

Profi Stephan Höferer vertraut Rasseln in der Unterwasserpose. Sie locken den Waller an und reizen zum Anbiss. Diese setzt der Angler allerdings nur dann ein, wenn die Strömung stark genug ist, um die Kugeln klappern zu lassen. Andernfalls geht der Radau nämlich erst beim Biss eines Welses los, und der lässt dann den Köder vor Schreck gleich wieder los. „Die Pose muss nicht allzu schwer gewählt werden“, rät Stephan. „15 Gramm Tragkraft reichen aus, um ein Tauwurmbündel auftreiben zu lassen.“

 

 

Nach dem Auswurf wird die Montage eingekurbelt, bis das Vorfach ans Blei stößt. Dann wird der Freilauf der Rolle eingestellt, so dass der Fisch bei einem Biss noch Schnur nehmen kann. Der Anhieb sollte so schnell wie möglich erfolgen.

 

Stefan Seuß mit kapitalem Po-Waller. Das Großmaul fiel auf die U-Posenmontage herein.

 

2. Die Boilie-Montage

 

Dort, wo Karpfenangler mit Boilies anfüttern, stellen sich mit der Zeit auch Welse auf diese Nahrungsquelle ein. Besonders, wenn es nicht allzu viele Futterfische gibt, fressen die Welse die Kugeln gierig. Was liegt also näher, als es an solchen Gewässern gezielt mit diesen Ködern zu versuchen? Die Angelei unterscheidet sich im Prinzip nicht vom Karpfen-Ansitz. Der Fisch prescht nach dem Biss davon und hakt sich bei dieser Flucht durch das Bleigewicht selbst. Die Bremse muss natürlich so eingestellt sein, dass sie entsprechend Schnur frei gibt. Die Boilies sollten einen Durchmesser von 30 bis 40 Millimetern haben, damit kleinere Karfpen vom Biss abgehalten werden.

 

Auch Welse mögen Boilies. Die Montage unterscheidet sich kaum von denen fürs Karpfenangeln.

 

3. Die Klopf-Montage

 

Bei dieser Methode lässt man sich über die Standplätze der Fische treiben. Den Köder – ein Tauwurmbündel oder einen toten Köderfisch – präsentiert man im Mittelwasser direkt neben dem Boot. Die Welse werden durch das Klopfen mit dem Wallerholz aus der Reserve gelockt. Es erfordert allerdings etwas Übung, die richtigen Schallwellen zu erzeugen. Diese nimmt der Fisch über die Seitenlinie sowie das Webersche Organ wahr. Waller-Experte Stefan Seuß ist überzeugt, dass der Biss nicht aus Hunger, sondern aus Aggression erfolgt. „Der Wels hält den Verursacher des Radaus für einen Nebenbuhler, der in sein Revier eindringt und verjagt werden muss“, sagt Stefan. „Der Anhieb muss daher sehr schnell gesetzt werden, sonst spuckt er den Köder wieder aus.“

 

Diese Montage wird direkt am Boot ins Wasser gelassen. Ein Wallerholz lockt die Fische an den Haken.

 

Um die Aktivität der Fische zu beobachten, ist ein Echolot unverzichtbar. Auf ihm kann man sehen, ob die Welse nach dem Köder steigen. „Wenn sich an einem Platz nach fünf Minuten nichts getan hat, fahre ich weiter“, erklärt Stefan seine Taktik. Wie oft soll man aber klopfen? Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten, da die Fische stets unterschiedlich reagieren. Allgemein gilt: Je aktiver die Welse sind, desto weniger muss mit dem Holz gearbeitet werden. Ein guter Richtwert sind sechs bis zehn Schläge kurz hintereinander. Nach 20 bis 30 Sekunden wird die Serie wiederholt. Sind die Fische sehr träge, kann es aber auch lohnen, über einen längeren Zeitraum durchzuklopfen. Wenn dann ein Wels nach dem Köder steigt, lässt Stefan das Holz ruhen. Erst, wenn sich der Fisch entfernt, klopft der Experte wieder, um den Fisch erneut zu reizen.

Geräte-Check

Ruten: Fürs Uferangeln haben sich Modelle von drei Metern und einem Wurfgewicht von 300 Gramm bewährt, z.B. die Rhino Black Cat Buster. Fürs Klopfen sollte die Rute 2,10 bis 2,40 Meter lang sein. Sie darf etwas leichter sein wie z.B. die Black Cat Clonker mit 200 Gramm Wurfgewicht und 2,40 Metern Länge.

 

Rollen: Robuste Freilaufrollen in der 6000er Größe sind ratsam. Wer gut damit werfen kann, ist mit einer Multirolle ebenfalls gut bedient. Schön ist es, wenn der Freilauf eine Ratsche hat.

 

Schnur/Vorfach: Dicke Geflochtene mit einem Durchmesser von 0,50 Millimetern sind nicht übertrieben. Als Vorfach eignen sich Geflochtene von 60 bis 80 Kilo Tragkraft oder Monofile von 1 bis 1,3 Millimetern Durchmesser.

 

Haken: Drillinge der Größe 7/0 bis 9/0 sind genau richtig.

Boilies: 30 bis 40 Millimeter dicke Karpfenboilies oder große Fisch-Pellets (z. B. von Sänger). Fischige Aromen sind erste Wahl, aber die Welse beißen auch auf Fruchtgeschmack.

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang