Kraftakt: Der Fischerei-Sachverständige Jürgen Rommelmann beim Einholen des engmaschigen Zugnetzes. |
Wegen seiner Salzeinleitungen lässt der Düngemittel-Hersteller „K+S“ die Gewässergüte der Werra regelmäßig von einem Sachverständigenbüro untersuchen.
Dabei wird die Entwicklung der Tiere und Pflanzen im Gewässer dokumentiert. Zudem sollen aus den Daten des „biologisch-ökologischen Monitorings“ Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte abgeleitet werden.
Bei einer Jungfischzählung im September nahe Bad Sooden-Allendorf (Hessen, an der Grenze zu Thüringen) hat der Düngemittel-Hersteller der Öffentlichkeit erstmalig vor Ort einen Einblick in die Untersuchung gegeben: Mit einem 15 x 2 Meter großen Zugnetz (Maschenweite 4 Millimeter) führten Experten des in Hardegsen und Uslar ansässigen Fachbüros „Ecoring“ drei Fangzüge in einer Flachwasserzone durch. Die ins Netz gegangenen Fische (Barben, Döbel, Ukeleis, ein Stichling und eine Groppe) wurden vermessen, gewogen und auf Erkrankungen hin untersucht.
Auffällig sei der sehr gute Ernährungs- und Gesundheitszustand der Jungfische, erläuterte der ebenfalls beteiligte, vereidigte Fischerei-Sachverständige Jürgen Rommelmann aus Göttingen. Dass indes nur wenige Stellen gefunden wurden, wo Jungfische vorkommen, zeige allerdings, dass der Flussabschnitt insgesamt in einem schlechten Zustand sei.
Ursächlich hierfür machte der Diplombiologe neben den Salzeinleitungen von „K+S“ auch andere Störfaktoren wie etwa die Verbauung der Werra, den Eintrag von Nährstoffen aus der Landwirtschaft sowie die Belastung durch ungeklärte Abwässer aus Thüringen: „Auch ohne K+S käme man nicht zwangsläufig zum Referenzzustand eines natürlichen Gewässers.“
-Michael Werk-