Heute am 25. Juli ist der Welttag gegen das Ertrinken: Die DLRG mahnt zur Vorsicht und fordert mehr Engagement bei Verbeugung und Sicherheit.
Jedes Jahr ertrinken weltweit fast eine Viertelmillion Menschen. Der von den Vereinten Nationen eingeführte Welttag der Prävention gegen das Ertrinken (World Drowning Prevention Day) erinnert am 25. Juli an diese Opfer und mahnt größere Anstrengungen der Staaten im Kampf gegen den nassen Tod an. Auch bei uns in Deutschland gibt es noch viele Möglichkeiten, die Zahl der Todesfälle im Wasser zu senken, findet die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt: „Jeder kann ertrinken, niemand sollte. Dieser Slogan der Weltgesundheitsorganisation sollte maßgeblich für unser aller Handeln sein.“
2023: 378 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken
Angesichts dessen appelliert die DLRG erneut an alle Wassersportler und Badegäste, am, im und auf dem Wasser vorsichtig zu sein. Allein im vergangenen Jahr kamen hierzulande mindestens 378 Personen in den Gewässern ums Leben, die meisten von ihnen in Flüssen und Seen. Vor allem in den Freigewässern im Binnenland bestehen Gefahren, die oft nicht bekannt sind oder falsch eingeschätzt werden – etwa Strömungen, kühle Wassertemperaturen oder Boots- und Schiffsverkehr.
Drogen sind auf dem Wasser tabu
Alkohol, Cannabis und andere Drogen sind auf und im Wasser tabu. Diese führen beispielsweise dazu, Situationen falsch einzuschätzen, beeinflussen die Reaktionsfähigkeit negativ und befördern leichtsinniges Verhalten.
Bootsfahrern rät die DLRG zum Tragen einer Schwimmweste. Diese unterstützt mit ihrem Auftrieb beim Schwimmen und sorgt dafür, dass der Verunglückte an der Wasseroberfläche bleibt. Auch gute Schwimmer sind nicht davor gefeit, nach einem Sturz Kreislaufprobleme zu bekommen und sollten sich deshalb schützen. „Im vergangenen Jahr verloren etwa 20 Personen bei diesen Wassersportaktivitäten ihr Leben. Das Tragen einer Weste hätte die meisten der Todesfälle sicher verhindert“, so Vogt.
Schwimmausbildung ist bester Schutz vor dem Ertrinken
Besonders gefährdet sind unsichere Schwimmer und Nichtschwimmer. Deshalb setzt sich die DLRG dafür ein, dass möglichst viele Menschen zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden und zumindest das Schwimmabzeichen Bronze ablegen. So nahmen die ehrenamtlichen Ausbilderinnen und Ausbilder in den örtlichen Vereinen des Verbandes allein im vergangenen Jahr rund 95.000 Schwimmabzeichen ab – getreu einem Leitspruch des Verbandes: „Sicher schwimmen zu können ist der beste Schutz gegen das Ertrinken.“
Aus Sicht der DLRG ist eine fundierte Schwimmausbildung ein wichtiger Baustein in dem Vorhaben, die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu verringern. Dafür brauche es neben weiteren freiwillig Engagierten aber auch eine bessere Bäderinfrastruktur, mehr Personal in den Schwimmbädern und mehr qualifizierte Lehrkräfte für den Schwimmunterricht in den Schulen. Insbesondere die Sanierung der bestehenden Schwimmbadlandschaft sowie der Neubau von Bädern in Gegenden, wo Bedarf besteht, müssen auf allen politischen Ebenen eine höhere Priorität erhalten. Die DLRG fordert seit langem, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam einen bundesweiten Bäderbedarfsplan aufstellen und diesen dann abarbeiten.
Weiteres Potenzial zum Verhindern von tödlichen Badeunfällen sieht die DLRG in einer noch intensiveren Aufklärungsarbeit, zum Beispiel durch mehr Informationen über Gefahren an genutzten Gewässerbereichen oder ihm Rahmen von Schulprojekten vor den Sommerferien. Die Kommunen können zudem in Zusammenarbeit mit den Organisationen für Wasserrettung für noch mehr Möglichkeiten des bewachten Badens sorgen. Der Bund könnte neben der Bäderförderung mit nationalen Aufklärungskampagnen einen Beitrag leisten.
Wichtige Verhaltensregeln, Sicherheitstipps, Informationen über mögliche Gefahren sowie zur Selbst- und Fremdrettung im Wasser und eine interaktive Karte mit den DLRG Wachstationen in ganz Deutschland gibt es im Internet unter dlrg.de/badesaison
-Pressemitteilung DLRG-