Mit detektivischem Spürsinn hat Sören Fietz zwei weitere Köder von Karl Grüntzig (KG) aus Dresden identifiziert (teilweise wird in Anzeigen sein Name auch Grünftzig geschrieben). Sören schrieb uns zu seinen neuen Funden:
„Moin Sammler, Augenblinker von Karl Grüntzig füllen in Sammlungen allenfalls Nischen, da sie einerseits vermutlich nur in verhältnismäßig kleiner Stückzahl produziert wurden und andererseits Köder aus der DDR eher weniger Beachtung finden. Hier im Blog wurde schon mehrfach über den KG-Augenblinker berichtet, heute möchte ich ergänzend zwei besondere Exemplare mit untypischer Form und Färbung vorstellen, die ich ebenfalls Karl Grüntzig zuschreibe.
Der Kleinere weist die grundsätzlich bereits bekannte Form, aber auch vier deutliche Abweichungen auf: Er ist aus einem dickeren Blech gefertigt, braun-gelb gefärbt und mit einem anders geformten Nadelwirbel ausgestattet worden, zudem schwimmt er nach rechts. Ich vermute, dass dieses Exemplar eine frühe Variante ist, die noch mit einem deutlich höheren Arbeitsaufwand produziert wurde. Es dürfte die abgedunkelte Variante „Kobold“ sein. Als besonders wichtiges Erkennungsmerkmal für Grüntzig erachte ich das rote Glasauge und die zur Befestigung verwendete typische Verdrillung des Drahtes.
Der Größere hat eine hier noch nicht vorgestellte Form und ist innen- und außenseitig unterschiedlich gefärbt. Dieser Köder ist aus einer der typischen Grundformen hervorgegangen, indem in diese ein Schlitz eingeschnitten wurde und ein Teil des Blechs verbogen wurde. Aufgrund der insgesamt hohen Qualität dieses Köders ist meines Erachtens nicht von einer nachträglichen Veränderung auszugehen, sondern von einem von Karl Grüntzig so produzierten Stück. Das Glasauge und der Nadelwirbel gleichen anderen bekannten Exemplaren von Grüntzig. Gruß Sören“
Hallo Sören, das sind ganz tolle Entdeckungen! Bei der Köderproduktion über Jahre hinweg hat es durchaus immer Variationen gegeben. Da wurden Stanzformen, Materialen, Farben und auch das Personal gewechselt, da sind Abweichungen bei den Ködern mit der Zeit zwangsläufig. Ich erinnere da nur an die unzähligen Variationen von Plate- oder Schraderkoppen. Kleine und auch größere Unterschiede sind also immer drin! Vor allem der „Frosch“ mit der dicken Emaille-Farbe gefällt mir. Dass er aus einem geschlitzten Blinkerblatt von KG gefertigt wurde, macht die Sache eindeutig. Auch der typische Nadelwirbel von KG ist unverwechselbar. Auch Deine Entdeckung des braunen Kobolds ist spitze! Beste Grüße Thomas
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de