Ein großes Vorbild?
Ich angel für mein Leben gern. Ein überflüssiger Satz oder? Warum aber viele von Euch meine Arbeit und meine Art der Angelei schätzen, das habe ich bis heute nicht ganz verstanden. Ich vermute aber mal, dass der folgende Aspekt einen großen Anteil hat: Man merkt einem Menschen an, wenn er von etwas überzeugt ist und wenn er etwas mit Liebe tut. Vielleicht wirkt gerade das so ansteckend, denn weder meine ausgefeilte Moderation, noch meine grandiose Kameraführung in den älteren Filmen, kann dafür verantwortlich sein.
Eine Folge meiner Vorbildwahl: Durch Des Taylor begann ich im Winter auf Hecht zu fischen
Einfach ist Trumpf
So befremdlich ist es aber wohl gar nicht, wenn viele Angler die unvollkommene Arbeit zu schätzen wissen, denn im Nachhinein wird mir immer klarer, dass es bei mir auch nicht anders war und ist. Auch ich habe bis heute meine Vorbilder.
Das erste Angelbuch, das ich las, war von Fisch&Fang Ikone Akki Eilts, der als grandioser Geschichtenerzähler Wahrheit und Anglerlatein so humorvoll verflocht, dass es eine helle Freude war. Oft radelte ich gleich nach dem Lesen eines Kapitels ans Wasser und versuchte Akki zu imitieren. Die dicken Fische, die Akki damals landete (ein 15pfündiger Karpfen war zu meinre Jugend absolut kapital!) beeindruckten mich schwer, und verliehen mir Motivation. Der Einstieg in eine lebenslange Leidenschaft.
Faszinierte mich als Kind: Akkis erstes Angelbuch
England als Vorbild
Aber es gab auch ausländische Vorbilder. Der englische Allrounder Des Taylor hat meine Jugend mit seiner unkomplizierten und humorvollen Art geprägt. Seine Filme legten den Grundstein für meine heutige Liebe zu Hecht und Karpfen. Was mich mit Taylor besonders verbindet, ist seine Liebe zu einfachem Gerät, was Rute und Rolle angeht, aber einer akribischen Sucht nach den neusten Entwicklungen auf dem Kleinteilemarkt. Auch Taylor schien zu wissen: Nicht Rute und Rolle fangen den Fisch, sondern die Kleinteile. Die Pose muss stimmen. Der Haken, der Wirbel, die Schnur. Angler, mit dem modernsten Gerät und tollen Weitwurfrollen, fischen nicht selten sogar aus reiner Liebe zu diesem Wahn sogar falsch. Weite Würfe, die möglich werden, können nämlich auch aus reiner Liebe zum Wurf so enden, dass man die Fische überwirft. In diesem alten Hechtfilm erklärt Taylor das erstklassig. Ich hoffe Ihr seid des Englischen einigermaßen mächtig.Sogar einen „Hecht-Waggler“ für windiges Wetter stellt er vo, wenn der Köder nicht wippen soll, sondern ruhig liegen soll, bei perfekter Bissanzeige.
Mick Brown und Taylor verdanke ich viele Winterhechte
Weit voraus
Einen guten Angelsportjournalisten zeichnet es aus seiner Zeit voraus zu sein. Taylor fing nicht nur große Fische zu einer Zeit wo man davon kaum zu träumen wagte, er zeichnete in seinem Film „Plugs, Spoons and Spinners!“ sogar schon eine ganze Reihe fantastischer Live-Bisse auf.
In diesem Sinne wünsche ich viele dicke Fische. Die nötige Motivation verleihen unsere Vorbilder. Dass ich eines davon bin, daran werde ich mich wohl nie gewöhnen 🙂
Diese Bilder lassen mich bis heute andächtig staunen