Seit Jahren verschwinden die Junglachse im Columbia-River. Die Forscher konnten sich bisher keinen Reim darauf machen – jetzt sind die Schuldigen gefunden.
Eine wissenschafliche Untersuchung der Universität von Washington brachte es ans Licht: Der Gänsesäger ist der Übeltäter im Columbia-River, bevorzugt ernährt er sich von kleinen Lachsen und Steelhead-Forellen.
Nach der Leiterin der Untersuchung, Julia Parrish, ist der Entenvogel für mehr als 60 Prozent der gefressenen Junglachse verantwortlich: „Sie sind die unbekannten Raubtiere, die die ganze Zeit im Ökosystem ihr Unwesen trieben.“ Jetzt ist endlich klar wo der wertvolle Salmoniden-Nachwuchs geblieben ist.
Verräterische Gräten
Drei Millionen US-Dollar hat die aufwändige Studie gekostet. Neben dem Gänsesäger wurden auch andere fischfressende Vögel wie Raubmöwen und Kormorane kritisch unter die Lupe genommen – insgesamt wurden 1.500 Vögel getötet und deren Mageninhalt untersucht.
Im nächsten Jahr soll ein Management-Plan folgen um die Populationen der Raubvögel zu kontrollieren. Durch Böllerschüsse sollen sie von den empfindlichen Flussbereichen vergrämt werden.
Unerwartete Ergebnisse
Weitere Fakten der Untersuchung: Vor allem in den ruhigen gestauten Bereichen des Flusses schlagen die Gänsesäger zu. Unterhalb von Wehren und Fischtreppen gehen sie kaum auf Beutezug.
Raubmöwen sind nicht für den Rückgang der Lachsbrut verantwortlich. Sogar das Gegenteil ist der Fall: Sie fressen bevorzugt Junghechte – diese können dann den Salmoniden nicht mehr gefährlich werden.
Info: Hier können Sie sich Bilder des Gänsesägers anschauen: www.natur-lexikon.com.
-tk-