Auf einem Flohmarkt am vergangenen Wochenende konnte ich eine ganze Menge uralter englischer Lachsfliegen erwischen.
Sie sind sicher 100 Jahre oder älter, „fully dressed“, also mit den Original-Federn gebunden, darunter mittlerweile streng geschützte Vogelarten, die bei heutigen Lachsfliegen nicht mehr verwendet werden dürfen. Typisches Merkmal für das hohe Alter ist das „gut eye“, ein Öhr aus Seidenwurmdarm. Damals hatten die Lachsfliegenhaken nämlich noch kein Drahtöhr, es wurde als Ersatz eine Schlaufe aus Gut an den Hakenschenkel angebunden. Auch die sehr „materialintensive“ Bindeweise spricht für hohe Alter, ganz früher hat man extrem viel Material auf die Fliegenhaken gebunden, mit den Jahrzehnten wurden die Fliegen immer schlanker.
Leider sind sie schon etwas zerzaust und leicht vom Mottenfraß betroffen. Ich habe sie erst einmal eine Nacht bei Minus 20 Grad schockgefroren, um mögliche Motteneier abzutöten. Trotzdem ist die Schönheit dieser Fliegen immer noch atemberaubend. Was für eine edle Art, einen Fisch zu fangen!
Vielleicht ist eine Lachsfliegen-Fachmann unter den Lesern, der mehr dazu weiß! Infos an thomas.kalweit@paulparey.de