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Überfischung von Nord- und Ostsee: „Millionengrab für Steuergelder“

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Eine am 21. November in Berlin vorgestellte Studie des WWF bezeichnet die Überfischung der Nord- und Ostsee als „ökonomisches Desaster“.

Modellhaft wurde durch den WWF (World Wide Fund for Nature) berechnet, welche Erträge die Fischer erzielen könnten, wenn sie die Bestände nachhaltig befischt hätten. So soll allein die Überfischung von Kabeljau und Dorsch in Nord- und Ostsee bei den Fischern für einen Einkommensverlust von 415 Millionen Euro gesorgt haben.

Bei nachhaltiger Befischung hätte man langfristig in der Nordsee 140.000 Tonnen Kabeljau pro Jahr abschöpfen können. Nach dem WWF liegt durch die „Ausbeutung der Fischbestände“ die Gesamtfangmenge des Kabeljau im Jahr 2001 aber nur bei 50.000 Tonnen. Der Zusammenbruch des Kabeljau-Bestandes steht kurz bevor so dass für die Zukunft von einem Fang-Stopp auszugehen ist.

Mit dem Dorsch in der Ostsee sieht es ähnlich aus: Der WWF berechnete eine nachhaltige Fangmenge von 165.000 Tonnen im Jahr. Aufgrund des stark überfischten Bestandes konnte aber im Jahr 2001 nur ein Ertrag von 70.000 Tonnen erzielt werden.

Heike Vesper vom WWF kritisierte: „Jahrelang wurden die Fischbestände ohne Rücksicht ausgebeutet. Jetzt ist der Kabeljaubestand in der Nordsee zusammengebrochen und weitere Bestände stehen kurz davor. Anstatt Erholungspläne für die Bestände umzusetzen wird dieses Verlustgeschäft jährlich mit Millionen Euro Steuergeldern subventioniert!“

-tk-

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