Spanischer Thunfischtrawler. Bild: WWF/Jorge Bartolome. |
Der Bestand des Roten Thunfischs (Thunnus thynnus) ist im Mittelmeer drastisch zurückgegangen.
15.09.2006
Wie die Umweltstiftung WWF am 12. September 2006 mitteilte, ist die Fangmenge in den Gewässern um die Balearen seit 1995 um 85 Prozent gefallen. Konnten spanische und französische Fischer damals noch 14.699 Tonnen anlanden, waren es in dieser Saison nur noch 2.270 Tonnen. „Der Thunfisch steht vor dem Kollaps. Die betroffenen Fischer bangen um ihre Existenz. Jetzt muss die EU endlich handeln“, fordert WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper. Roter Thunfisch ist auf dem Weltmarkt begehrt und wird vor allem für die Trendspeise Sushi verarbeitet. Auch die zahlreichen Zuchtfarmen entlang der spanischen Küste spüren den Rückgang. In diesem Jahr wurden nach Angaben des WWF nur 22.520 Tonnen kleine Thunfische zur Mästung gefangen. Im Vorjahr waren es noch 30.000 Tonnen. Damit konnten die Farmen 2006 nicht einmal die Hälfte ihrer Kapazitäten von 50.000 Tonnen füllen. Sechs spanische Thunfisch-Zuchten mussten in diesem Jahr wegen des Bestandsrückgangs vor den Balearen schließen. Wichtigste Ursache für den Rückgang der Bestände sind nach Aussage des WWF die zu hohen Fangquoten und die illegale Fischerei. Im Juli hatte eine WWF-Studie erstmals dokumentiert, dass die offiziellen Quoten um über 40 Prozent überschritten werden. Trotz des dramatischen Einbruchs der Bestände subventioniert die EU immer noch den Thunfisch-Fang. -pm-