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Thüringen: Die Saale bei Saalfeld

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Thüringen: Die Saale bei Saalfeld

Forellen im Rausch

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  • Unser Tipp für Fliegenfischer und Spinnangler: Wathose an und hinein in die Saale! Von Mathias Fuhrmann

  • Die Saale ist ein wunderschönes, fischreiches Gewässer und an den meisten Stellen sehr gut zu bewaten. Der Fluss wird von mehreren Vereinen bewirtschaftet, die allesamt Gastkarten ausgeben. In den meisten Strecken ist nicht nur Fliegenfischen, sondern auch das Spinnangeln erlaubt. Außer einem guten Bestand an Regenbogen- und Bachforellen sind schöne Äschen zu fangen. Weil die Saale ziemlich breit ist, lässt es sich problemlos werfen, so dass selbst nicht ganz so versierte Fliegenfischer zurechtkommen.

    Um mich genauer zu informieren, treffe ich mich mit Guido Weltrich. Er leitet in Saalfeld ein gemütliches Familienhotel, das sich nicht weit von der Saale entfernt befindet. Nach einer Tasse Kaffee schultert er die Ruten, ich die Kamera, und schon Minuten später befinden wir an einem Hotspot seiner Hausstrecke direkt in Saalfeld. Ein großes Wehr sorgt für unterschiedliche Strömungen und rauschendes Wasser – es riecht förmlich nach Fisch.

     

    Guido Weltrich leitet in Saalfeld ein gemütliches Familienhotel und ist leidenschaftlicher Fliegenfischer.

    Zunächst versucht Guido unterhalb des Wehres sein Glück mit der Fliegenrute. Und es dauert auch nicht lange, da drillt er bereits die erste Forelle: eine kleine Rotgepunktete. Unmittelbar darauf folgt ihr eine weitere. Dann fischt Guido oberhalb des Wehres im ruhigeren Wasser. Auch dort muss er nicht lange auf den Erfolg warten. Etwas später fängt ein anderer Angler, der es am gegenüberliegenden Ufer mit der Spinnrute probiert, sofort eine schöne Regenbogenforelle, die sich nach kurzem Drill in den Kescher führen lässt.

    Während der folgenden Angelpause frage ich Guido, was man beim Angeln in der Saale so alles bedenken sollte. Bereitwillig plaudert der sympathische Thüringer „aus dem Nähkästchen“: Der Erfolg ist im Wesentlichen abhängig vom Wasserstand. Dieser wird über die Talsperren reguliert und schwankt je nach Niederschlag. Im regenreichen Sommer 2007 zum Beispiel war der Fluss zumeist recht voll. Nicht gerade optimal für die Fischwaid.

    Weil die Talsperren einen Tiefenablass haben, ist das Wasser fast immer sehr klar, allerdings mit 13 bis 14 Grad auch recht kalt. Die Höhe des Wasserstandes ist im Angelcenter Saalfeld zu erfragen. Der zum Angeln günstigste Wasserstand liegt zwischen 1,20 und 1,25 Metern am Pegel Saalfeld. 1,50 bis 1,60 Meter ist gerade noch akzeptabel, aber bei noch höherem Wasserstand ist die Strömung einfach zu stark. Extrem niedrige Wasserstände kommen selten vor. Vorsicht ist in den unterhalb der Talsperre gelegenen Abschnitten geboten. Dort kann es durch das Kraftwerk kurzfristig zu größeren Wasserstandsschwankungen kommen.

    Die Strecke des Saalfelder Vereins beginnt am Rödelgraben an der Schokoladenfabrik und endet an der Mündung der Schwarza in Rudolstadt. Auf der 7,3 Kilometer langen Strecke darf man, abgesehen von den letzten zwei Kilometern, sowohl mit der Fliege als auch mit der Spinnrute angeln. Um den Fischen Rückzugsgebiete zu gewährleisten, sind die Seitenarme als Schonstrecken ausgewiesen.

    Für Abwechslung sorgen mehrere Wehre, wie das Zeisswehr, das Teilwehr sowie das Goritzwehr. Zwischen Zeisswehr und Teilwehr befinden sich mehrere bis vier Meter tiefe Kiesgumpen, wie man vor Ort die tiefen, durch den Kiesabbau entstandenen Rinnen nennt. Im Schnitt ist die Saale gut einen Meter tief und 30 bis 50 Meter breit. Wehre, Felswände, Prallufer sowie große Steine wechseln mit Kiesbänken und Krautfeldern ab.

    Äschen dürfen in einigen Abschnitten der Saale sogar bis Ende Dezember befischt werden.

    Die Altersstruktur des Fischbestands ist hervorragend. So wurden bereits viele kapitale Bachforellen in Längen bis 84 Zentimetern erbeutet. Im Durchschnitt sind sie 30 bis 40 Zentimeter lang. Regenbogenforellen erreichen nicht selten 50 Zentimeter und mehr, und mit etwas Glück lässt sich ebenfalls ein Bachsaibling überlisten.

    Alle Fische sind gut genährt, was dem enormen Mühlkoppen- und Bachflohkrebs-Bestand zu verdanken ist. Eintags-, Köcher- und Steinfliegen sind ebenfalls zahlreich vorhanden, und die Maifliegenzeit ist ein absolutes Highlight. Nicht nur für die Salmoniden, ganz besonders auch für Fliegenfischer.

    Die Saison beginnt Anfang Mai und dauert bis Ende September. Zu Beginn ist die Fischwaid sehr gut. Mitte Mai jedoch wird es etwas ruhiger. Eine der schönsten Angelperioden sind die Tage von Mitte bis Ende Juni – dann, wenn der Hahnenfuß blüht und den Fluss in einen regelrechten Blütenteppich verwandelt. Ebenfalls ausgesprochen lohnenswert sind die Abendsprünge in den Monaten Juli und August. Dann steigen die Forellen manchmal wie verrückt und lassen sich mit entsprechenden Trockenfliegen überlisten.

    Als Gerät kommt zumeist eine 5/6er Ausrüstung zum Einsatz. Besonders spannend und Erfolg versprechend ist es, den Salmoniden mit Trockenfliegen nachzustellen. Bei schlechtem Wetter dagegen sind Nymphen, Nassfliegen sowie Streamer zu empfehlen.

    Die Saale, die Hohenwarte-Talsperre und die Bleilochtalsperre auf einen Blick.

    Guidos Favoriten sind die Eintagsfliege Danicia in Grau, Grün-Gelb oder Braun. Aber auch Reizfliegen wie Red Tag, CDC-Muster, die Köcherfliege Caddis sowie der Aufsteiger Parachute. Zu bestimmten Zeiten sind schwarze Goldkopfnymphen unschlagbar. All diese Köder und viele andere mehr sind im Hotel Weltrich erhältlich. Das Vorfach sollte aufgrund des klaren Wassers aus hochwertigem Fluorocarbon bestehen.

    Gewässer-Check: Die Saale bei Saalfeld

     

    Informationen: Posselt‘s Angelhütte, Preßwitzer Str. 18, 07338 Hohenwarte, Tel. 036733/22304, Internet: www.angelhuette.de; Angel-Center Saalfeld-Rudolstadt, Schlossstr. 23, 07318 Saalfeld, Tel. 03671/530370; Angelverein Saalfeld, Stadtilmer Str. 3, 07422 Rottenbach, Tel. 036739/31447, Internet: www.angeln-in-saalfeld.de

     

    Lizenzen: Die Gastkarten sind an bestimmte Abschnitte gebunden. Die Strecke des Angelvereins Hohenwarte-Kaulsdorf beginnt an der Fußgängerbrücke 200 Meter unterhalb der Mauer des Ausgleichbeckens Eichicht und endet an der Straßenbrücke Weischwitz. Ausgabestelle: Posselt‘s Angelhütte (siehe „Informationen“). Preise: Tag 13 Euro, für organisierte Angler 10 Euro. Die 10er Karte kostet 95 Euro, für Organisierte 65 Euro.

     

    Die Strecke des Angelvereins Saalfeld (Infos im Internet unter www.angeln-in-saalfeld.de) beginnt am Rödelgraben (Schokoladenfabrik) und geht bis zur Mündung der Schwarza in Rudolstadt. Die Anzahl der Tageskarten ist begrenzt, weshalb frühzeitige Buchung zu empfehlen ist. Die Tageskarte kostet 14, die Wochenkarte 55 und die Jahreskarte 155 Euro. Inhaber der Jahreskarte dürfen maximal 52 Forellen entnehmen. Erhältlich sind die Lizenzen im Angel-Center Saalfeld-Rudolstadt, Schlossstr. 23, 07318 Saalfeld, Tel. 03671/530370, Internet: www.rudolstadt-privat.de/kunden/angel_center/. Auch im Hotel Weltrich (Anschrift siehe „Unterkünfte“) gibt es Gastkarten. Wasserstandsmeldungen sind unter der Telefonnummer 03671/510632 zu erfragen. Die Tageskarte für die Strecke des Angelvereins Volkstedt kostet 16 Euro, für Organisierte 10 Euro, die Wochenkarte kostet 42, für organisierte Angler 23 Euro. Die Jahreskarte ist für 120 beziehungsweise 65 Euro zu haben.

     

    Die Strecke des Heidecksburg Rudolstadt beginnt 130 Meter hinter der Brücke Kirchhasel in Richtung Etzelbach und endet an der Einmündung des Krebsbaches bei Zeutsch. Ausgabestelle: Posselt‘s Angelhütte (siehe „Informationen“).

     

    Saison: In der Regel beginnt die Saison am 1. Mai und endet am 30. September. In einigen Abschnitten darf die Äsche bis Ende Dezember befischt werden.

     

    Bestimmungen: Die Angelbestimmungen sind den Karten der jeweiligen Strecken zu entnehmen. Nachfolgend ein Auszug für die Saalfelder Strecke: Mindestmaße Äsche, Bachforelle, Regenbogenforelle und Bachsaibling: 30 cm. Schonzeiten: Äsche: 1.10.-31.5., Bachforelle, Regenbogenforelle und Bachsaibling: 1.10.-31.3. Für alle nicht genannten Fischarten gelten die gesetzlichen Mindestmaße und Schonzeiten. Fangbegrenzung: Insgesamt vier Fische pro Tag, davon jedoch höchstens eine Äsche. Nachtangeln ist verboten.

    Unterkünfte/Guiding: Einen Komplettservice bietet zum Beispiel das Hotel Weltrich, Saalstr. 44, 07318 Saalfeld, Tel. 03671/2732, Internet: www.hotel-weltrich.de. Wer im Hotel übernachtet, wird kostenlos von Guido Weltrich geguidet, erhält außerdem vergünstigte Lizenzen sowie auf Wunsch zum Angeln ein Lunchpaket. Weitere Unterkünfte vermittelt die Saalfeld-Information, Markt 6, 07318 Saalfeld, Tel. 03671/33950, Internet: www.saalfeld.de

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