Fischereibiologe Jörg Gessner (links) und Tierpfleger Sven Schulze beim „Störtausch“. Bild: Biosphaerium Elbtalaue |
Der Projektleiter Dr. Jörn Gessner vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) aus Berlin brachte dem Biosphaerium Elbtalaue diese Woche eine lang ersehnte „Fisch-Leihgabe“: zwei Exemplare des Europäischen Störs (Acipenser sturio).
Seit Eröffnung der Aquarienlandschaft konnten Besucher in Bleckede bisher Atlantische Störe (Acipenser oxyrinchus) bestaunen. Da neben der Information die Beobachtung von Elbefischen im Fokus steht, freut sich Geschäftsführerin Andrea Schmidt, nun auch tatsächlich den in der Elbe heimischen Europäischen Stör zeigen zu können.
Für Laien sind die beiden Art schwer zu unterscheiden, lassen sich aber bei genauerem Hinsehen durch die Länge ihrer Nasen, den Winkel der Schwanzflosse und die unterschiedlich gefärbte Umrandung der Flossen unterscheiden.
Rundbecken mit 13.000 Litern
Die über einen Meter langen und sechs bis sieben Jahre alten Atlantischen Störe, die seit 2011 in Bleckede lebten, werden zukünftig in der Zucht eingesetzt. Im Biosphaerium wird Tierpfleger Sven Schulze nun dafür sorgen, dass sich die momentan noch wesentlich kleineren, zwei Jahre alten europäischen Exemplare ebenso wohlfühlen wie ihre Vorgänger.
Denn die anerkannt guten Haltungsbedingungen sind die Voraussetzung dafür, dass von diesen seltenen Exemplaren nun zwei im Biosphaerium ein neues Zuhause bekommen. Die beiden neuen Störe ziehen in das mit gut 13.000 Litern zweitgrößte Becken der Aquarienlandschaft ein. In diesem Rundbecken werden sie bereits von einem Schwarm Plötzen empfangen. Die neuen Störe entstammen übrigens dem gleichen Jahrgang wie die markierten Besatzfische, die im September 2012 am Fähranleger Bleckede von Dr. Jörn Gessner in die Elbe eingesetzt wurden. Seit 1996 werden im IGB Europäische Störe nachgezüchtet, die in Deutschland vornehmlich in der Elbe wieder eingebürgert werden sollen. Grundlage ist die kleine Population von Europäischen Stören aus der Mündung der Gironde an der französischen Atlantikküste, die dem „Elbe-Stör“ genetisch am nächsten stehen.
Die jungen Störe, alle anderen Fische und natürlich der Biber können während der Öffnungszeiten des Biosphaeriums (tägl. 10 – 18 Uhr) besucht werden.
Zum Biosphaerium Elbtalaue:
Das Biosphaerium Elbtalaue bietet als Informationszentrum eine Vielzahl von Einblicken in das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Seit dem Jahr 2011 können im Biosphaerium dank der Aquarienlandschaft und der Biberanlage auch lebende Tiere kennen gelernt werden, die die Gäste der Region ansonsten kaum oder gar nicht zu Gesicht bekommen. Dabei bildet die großzügige Aquarienlandschaft einen repräsentativen Überblick über die Artenvielfalt eines der fischartenreichsten Ströme Mitteleuropas.
Info: www.biosphaerium.de
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