Kurz vor der Laichzeit waren die Karpfen in einem regelrechten Beißrausch. Ercan Kara mit einem von 21 Karpfen, die er in Serie fangen konnte. Bilder: Ercan Kara |
Nach so vielen Fischen wurde das Drillen langsam anstrengend. Deshalb durfte auch Ercan Karas Angelkumpel einen Fisch landen. |
Ercan Kara erlebte die Karpfen-Session seines Lebens: Er fing hintereinander 21 Karpfen, davon acht Stück über 20 Kilo.
Hier sein Fangbericht: „ Wir fuhren wir nach arbeitsamen Wochen wieder einmal an unser Vereinsgewässer. Ein schöner See, an dem wir uns schon eine Woche lang einen Platz angefüttert hatten. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass dieser leider schon besetzt war. Anscheinend wollte der Kollege dort noch länger fischen, also wanderten wir 500 Meter weiter an einen schwierig zu erreichenden Angelplatz. Bis das ganze Tackle dort war, dauerte schon recht lange.
Der Platz war nicht nur schwierig zu erreichen, sondern beherbergte auch spezielle Überraschungen wie Bäume (halb im Wasser liegend), viel Kraut und üppige Vegetation mit kleinen Krabbeltieren (Zecken). Nachdem wir uns eingerichtet hatten – der Grill war schon auf Betriebstemperatur – zeigte ein Bissanzeiger einen Fallbiss an. Nichts weiter, also erst einmal essen. Eine Stunde später folgte der nächste Fallbiss, Anhieb aber keinen Kontakt. Es mehrten sich schon Zweifel, als wie aus dem Nichts der Bissanzeiger einen Fullrun ins Krautfeld anzeigte. Wir sind sofort mit dem Boot hinterhergerudert und kämpften circa 45 Minuten mit dem Fisch und gegen das Kraut. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: ein 26,7 Kilo schwerer Spiegelkarpfen.
Rute wieder auf den Platz gelegt, nach 30 Minuten ging es wieder los. Ein Run ins Kraut. Wie gehabt mit dem Boot hinterher. Resultat: 22,1 Kilo. Direkt nach dem Versorgen des Karpfens kam der nächste Biss auf der anderen Rute. Gemütlich dudelte der Bissanzeiger los, Anhieb – Widerstand. Dieser Karpfen bevorzugte das krautfreie Wasser, fast schon eine Erholung. Sein Gewicht betrug 25,8 Kilo. Das war der letzte Fisch an diesem Tag. Am nächsten Morgen um 5 Uhr klingelte der Fox RX-Wecker und weckte uns mit einem 18,5-Kilo-Spiegler. Um 9 Uhr folgte ein Kugelblitz mit 20,7 Kilo. Danach gönnten sich die Fische eine Pause, aber nur bis gegen 11 Uhr. Plötzlich zog ein 24,5 Kilo schwerer Schuppenkarpfen die Montage ins Kraut. Kurz darauf saugte ein 20,2-Kilo-Schuppi den Köder ein und landete nach hartem Drill im Kescher.
Nach diesem Fisch war eine längere Erholungsphase für uns und das Gewässer angesagt. Erst in der späten Dämmerung folgte der nächste Biss. Ein 1,05 Meter langer und 23,5 Kilo schwerer Schuppenkarpfen wurde nach einem aufregenden Drill gelandet. Erst am nächsten Tag kurz vor 10 Uhr ging es weiter im Takt: Ein wunderschöner goldfarbener Schuppenkarpfen mit knapp 18 Kilo konnte den Boilies nicht widerstehen. Das war der Größte an diesem Tag. Es folgten noch sechs weitere Fische zwischen 12 und 15 Kilo. Meine Ablösung traf in der Dämmerung ein. Der Jungangler Danny drillte einen schönen Schuppenkarpfen aus dem See. Die Waage meinte, er sei 15,4 Kilo schwer.
Am nächsten Morgen wurden wir von einem unsanften, aber gern gehörten Ton geweckt. Schuppi Nr. 17 mit einem Gewicht von 22,5 Kilo landete nach einem extrem langen Drill im Kescher. Nach diesem schönen Exemplar folgten noch vier Spiegelkarpfen zwischen 12 und 16 Kilo. Summa summarum muss ich sagen, dass ich in meiner gesamten Angellaufbahn noch nie einen so guten Lauf hatte. Ich denke hier spielte einmal alles zu 100 Prozent zusammen: Glück, Wetter, Wassertemperatur, Futteraufnahme und ein bisschen Können natürlich auch. Das Ergebnis in Zusammenfassung: 21 Karpfen, davon acht Stück über 20 Kilo.“
Ercan Kara