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Spinner von G.M.S.

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Welcher Hersteller steckt hinter der Abkürzung? Spinnerblatt mit einem stilisierten Fisch und Schwimmer sowie der Punze G.M.S.
Welcher Hersteller steckt hinter der Abkürzung? Spinnerblatt mit einem stilisierten Fisch und Schwimmer sowie der Punze G.M.S.

Kürzlich habe ich in einer alten Fliegendose zwischen verrosteten Trockenfliegen einen winzigen leichten Spinner gefunden. Wahrscheinlich ein fly spoon, der auch an der Fliegenrute gefischt werden kann.

Auf den eckigen, kupfernen Blatt entdeckte ich mit der Lupfe eine hübsche Punze mit einer stilisierten Pose, umgeben von den Umrissen eines eckigen Fisches, und dem Firmennamen G.M.S. Mir ist diese Marke bei Kunstködern noch nie untergekommen. Auch im Netz finde ich nichts dazu. Es gibt aber einen französischen Rollenhersteller aus Toulouse mit dem Namen GMS, der Inhaber hieß Henri-Jean Morfaux. Bei den Rollen handelt es sich durchweg um Halbbügel-Modelle, das erste Patent erhielt die Firma bereits 1937. Aber auf den Rollen taucht nie dieses Firmenlogo mit Pose auf, auch wird GMS nie wie auf dem Spinner mit Punkten geschrieben.

Wer weiß mehr über den Köder-Hersteller G.M.S.? Infos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Das Hersteller-Logo in der Vergrößerung.
Das Hersteller-Logo in der Vergrößerung.

Anmerkung vom 3. Januar 2024:

Ich habe inzwischen herausfinden können, dass G.M.S. in Toulouse auch Kunstköder hergestellt hat. Und zwar tauchen im Buch “Les Leurres Legers” (Leichte Kunstköder) von Jean Huillet (1937/41) einige GMS-Köder auf, darunter ein Tandem-Spinner mit zwei Blättern (eins davon viereckig, wie beim oben gezeigten Köder), ein kleiner Spinner mit rundem Blatt und sogar ein winziger Forellen-Wobbler mit dem Namen “Oredon”. TK

Auf den Beitrag hat sich Philippe Sossong aus Frankreich gemeldet: „Hallo Thomas, ich bin ein französischer Sammler und interessiere mich besonders für das in Jean Huillets Buch über leichte Kunstköder beschriebene Material. Ich besuche regelmäßig Ihren Blog und übersetze die Artikel, da ich kein Deutsch spreche. Dein Blog ist sehr interessant. Ich habe gerade den Artikel über G.M.S. Köder gesehen.  Tatsächlich verkaufte dieses Unternehmen eine ganze Reihe von Ködermodellen, darunter Mikroköder für Forellen und Tandemköder. Ich füge ein Foto von Ködern bei, die ich besitze, und einen Auszug aus einem Angelkatalog von G.M.S. aus dem Jahr 1939, in dem Ködertafeln vorgestellt werden, die für einen Sammler sehr interessant sind, die ich aber noch nie gesehen habe. Sie können diese Fotos veröffentlichen. Die Übersetzung überlasse ich Ihnen. Die Bedeutung der Abkürzung G.M.S. bleibt übrigens ein Rätsel. In seinem Buch über Automatik-Rollen stellt Pascal Grillot zwei Hypothesen auf: entweder Guiraud Marco Pons oder Générale de Mécanique du Sud Ouest. In den Katalogen der Marke gibt es keinen Hinweis darauf. Mit freundlichen Grüßen Philippe“

Kunstköder von G.M.S. aus der Sammlung von Philippe Sossong.
Kunstköder von G.M.S. aus der Sammlung von Philippe Sossong.
Kunstköder im Katalog von G.M.S. aus dem Jahr 1939.
Kunstköder im Katalog von G.M.S. aus dem Jahr 1939.
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