Auch in den Spätsommertagen kam es in Deutschland wieder zu tödlichen Unfällen beim Baden. Insgesamt hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in diesem Jahr bislang 263 Todesfälle im Wasser verzeichnet.
Knapp drei Viertel der Unfälle (194) ereigneten sich seit Beginn der Badesaison Anfang Mai. Im Vorjahr waren bis zum 10. September 41 Personen mehr ertrunken. Über die vergangenen zehn Jahre betrachtet sind im Vergleichszeitraum nur im Jahr 2021 (248) weniger tödliche Unglücke im Wasser verzeichnet worden.
Während in anderen Gewässerarten die Zahlen geringer ausfielen, kamen in Flüssen und Kanälen mit 107 Personen sogar sechs Menschen mehr ums Leben. In Seen und Teichen (120) ertranken 30 Personen weniger als im Vorjahreszeitraum. In Schwimmbädern (6) ereigneten sich bisher sechs und in den Meeren (14) zwei Unfälle mit Todesfolge weniger.
Oft Alkohol im Spiel
Bei Betrachtung der DLRG-Statistik nach Altersgruppen wird offenbar, dass unter den Menschen zwischen 21 und 39 Jahre (61) überdurchschnittlich viele Personen ertrinken. Gleiches gilt für Menschen ab 60 Jahre (75). Bei den jungen Erwachsenen sind Unglücke des Öfteren auf leichtsinniges und übermütiges Verhalten zurückzuführen. Alkohol und andere Drogen sind dabei häufiger mit im Spiel. Zudem konnten viele Opfer nur schlecht oder gar nicht schwimmen. Bei älteren Menschen sind oft gesundheitliche Probleme ursächlich.
No-Go: Wassersportler ohne Schwimmweste
Neben Schwimmern kommen immer wieder auch andere Wassersportler ums Leben. So zählte die DLRG in diesem Jahr mehr als 20 Verunglückte, die mit Wassersportgeräten wie Kanus oder Stand-up-Paddle-Boards unterwegs waren. Diese wären zum Teil anders ausgegangen, hätten die Freizeitsportler ausreichend Sicherheitsvorkehrungen getroffen, insbesondere eine Schwimmweste getragen.
Schwimmunterricht an allen Grundschulen
Bis zum Ende der Sommerferien in Deutschland ertranken 13 Kinder zwischen null und zehn Jahren (2022: 17). Damit sind Kinder zwar aktuell seltener von Ertrinken betroffen. Der Umstand, dass am Ende der Grundschule die Mehrheit der Schüler nicht sicher schwimmen kann, bereitet der DLRG jedoch weiter Sorge. „Alle Kinder sollten bis zum Schulwechsel sichere Schwimmerinnen und Schwimmer sein“, fordert DLRG Präsidentin Ute Vogt zum wiederholten Male.