Vor Jahren konnte ich einmal diesen eigenartigen blauen Mauswobbler aus Holz erwerben. Er stammt aus der Nachlassauflösung der Firma Hildebrand-Wieland in München, den Restbeständen der Firma, die in einem Keller gefunden wurden.
Immer schon habe ich mich über die blaue Maus mit ihrem Schwänzchen aus schwarzem Zwirn gewundert. Wer lackiert eine Maus-Imitation blau? Jetzt bin ich in der Gegend um Tübingen auf einen weiteren Mauswobbler dieser Art gestoßen, nur größer und anders lackiert, leider in sehr schlechtem Zustand. Von der Form ist er identisch, er hat nur keinen flachen Bauch. Der zweite Mauswobbler war ursprünglich einmal weiß lackiert, hatte eine dunkelgrüne Stirn, eine rote Lippe und rote Augen, die aus zwei eingeschlagenen Nägelchen bestehen. Leider fehlt an diesem Wobbler so ziemlich alles, aber was will man machen.
Die beiden seltsamen Holzmäuse sehen der „Genuine Swimming Mouse“ von Shakespeare, wie sie seit den 1920ern über Jahrzehnte in den USA gebaut wurde, extrem ähnlich. Die Shakespeare-Mäuse haben nur aufwändigere Metall-Cups für die Drillingsbefestigung, und nicht nur einfache eingeschraubte Ösen, ansonsten sind die Köder eigentlich identisch. Ich gehe deshalb davon aus, dass es sich bei meinen Mauswobblern um eine dreiste Kopie des Shakespeare-Köders handelt. Interessanterweise hatte Hildebrand-Wieland in der Nachkriegszeit ja einen eigenen Mauswobbler im Programm, der ganz anders als diese Mäuse ausgesehen hat. Wie immer: Fragen über Fragen…
Infos, Anregungen und Fotos bitte an thomas.kalweit@paulparey.de