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Schüler forschen zum Klimawandel in der Ostsee

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Die Schüler Leon Arlit und Benjamin Poost lassen an Bord des Forschungsbootes „Klaashahn“ ein Messgerät mit verschiedenen Spezialsonden auf der Warnow zu Wasser. Bild: IESO/IOW

Vom 12. bis 15. Juni 2023 besuchen die vier Schüler der deutschen Delegation der diesjährigen International Earth Science Olympiad (IESO) das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), um hier die Arbeiten für ihren praktischen Wettbewerbsbeitrag auszuführen.

Das Projekt, mit dem sie Ende August vor die internationale Wettbewerbsjury treten, befasst sich mit dem Nachweis regionaler Auswirkungen des Klimawandels in der Ostsee. Die IESO findet seit 2007 jährlich statt. Für die Teilnahme qualifizierten sich Schülerinnen und Schüler aus etwa 40 Ländern, die als beste aus nationalen Vorauswahlen hervorgegangen sind.

Ostsee hat sich am schnellsten erwärmt

Soviel ist bekannt: Randmeere erwärmen sich schneller als der globale Ozean und von allen Randmeeren hat sich die Ostsee am schnellsten erwärmt. Zwischen 1990 und 2018 stieg ihre durchschnittliche Oberflächenwassertemperatur um 0,59°C pro Dekade. Die Teilnehmer der diesjährigen IESO arbeiten nun daran, regionale und saisonale Unterschiede der Veränderungen der Wassertemperaturen – an der Oberfläche und in bodennahen Wasserschichten – von 1960 bis in die Gegenwart nachzuweisen. Dazu analysieren sie Langzeitdatensätze mit einfachen statistischen Methoden. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt ist die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer Messkampagne zur Erfassung der Oberflächentemperatur auf der Unterwarnow mit dem Arbeitsboot KLAASHAHN, um den Umgang mit moderner Messtechnik und die Anwendung von Software zur Datenauswertung und Darstellung der Ergebnisse zu erlernen.

Leon Arlit, Andy Jähnert, Leon Nezaj und Benjamin Poost – so heißen die vier – sind 17 bzw. 18 Jahre alt, und besuchen in Schleswig-Holstein bzw. Berlin die 12. Klasse. Aktuell erarbeiten sie unter Anleitung des IOW das Material für ihr Miniforschungsprojekt, das sie beim diesjährigen IESO-Hauptevent in der vorletzten Augustwoche als Wettbewerbsbeitrag in der Kategorie Feldforschung vorstellen werden. Bei allen Arbeitsschritten sind die jungen Leute selbst aktiv – von der praktischen Feldforschung, über die Arbeit mit Datenbanken und statistischen Verfahren bis hin zur Interpretation und Diskussion ihrer Ergebnisse. Die Gruppe lernt so alle Facetten wissenschaftlichen Arbeitens kennen.

Forschungsfahrt in Sachen Ostsee-Klimawandel auf der Warnow bei Rostock. Bild: IESO/IOW

Internationale Olympiade für Geowissenschaften

In ihrem Projekt profitieren die vier Schüler von der speziellen IOW-Expertise, sowohl in Langzeitdatengewinnung als auch in Klimawandelforschung. Eine wichtige Ressource, auf die sie zurückgreifen können, ist beispielsweise auch die umfangreiche Faktensammlung „Klimawandel in der Ostsee“, die 2021 von der Helsinki-Kommission zum Schutz der Ostsee und dem Forschernetzwerk Baltic Earth unter maßgeblicher IOW-Beteiligung veröffentlicht wurde. Ein weiteres Highlight ist ein am IOW entwickelter Citizen-Science-Bausatz für den Bau von Messgeräten, mit denen Temperatur, Salzgehalt und Wassertiefe gemessen werden kann. Diesen nutzen die vier Olympioniken, um sich grundsätzlich mit der Funktionsweise von Messgeräten vertraut zu machen.

Was genau die jungen Leute bei ihrer Klimawandel-Spurensuche an der Ostsee herausbekommen haben, muss bis zum Wettbewerbsvortrag unter Verschluss bleiben. Die International Earth Science Olympiad (IESO) gibt es seit 16 Jahren. Sie ist eine der dreizehn internationalen Wissenschaftsolympiaden und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe, um ihre Fähigkeiten in Disziplinen wie Geologie, Meteorologie, Umweltwissenschaften und terrestrische Astronomie zu testen.

-Pressemitteilung Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde-

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