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Schilf-Schwund in Holstein

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An den Seen in der Holsteinischen Schweiz schrumpfen die Schilfgürtel von Jahr zu Jahr.

Dieser wichtige Lebensraum in der Pufferzone zwischen Wasser und Land geht immer weiter zurück. Kai Jensen, Professor für angewandte Ökologie in Hamburg, will die Ursachen des Rückgangs untersuchen. Bisher ist gänzlich unklar, ob knabbernde Graugänse, wuchernde Grünalgen oder rücksichtslose Wassersportler für das Schrumpfen der Schilfgürtel verantwortlich sind.

Am Großen Plöner See und am Eutiner See soll das von Jensen entwickelte Projekt „Renaturierung degradierter Uferabschnitte“ durchgeführt werden. Für die Finanzierung dieses Projekts werden etwa eine Million Euro benötigt. Eine Hälfte soll durch Fördergelder der Europäischen Union bestritten werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Umweltministerium in Kiel sagten ebenfalls Unterstützung für das bis 2009 angelegte Vorhaben zu. Vor allem sollen Zäune gezogen und rund 120.000 Schilfpflanzen auf 20.000 Quadratmetern gepflanzt und die Graugänse von der neuen Nahrungsquelle abgehalten werden.

Noch in diesem Jahr könnte mit dem Projekt begonnen werden. Das geht aber der für die Geldverteilung zuständigen Lokalen Aktionsgruppe Schwentine (LAG) zu schnell: Die beantragte Fördersumme von 400.000 Euro ist ihr zu hoch. Damit liegt das Projekt zunächst einmal auf Eis. Die LAG will das Thema aber bald neu beraten.

-dk-

 

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