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Raubfische profitieren von der Gruppenjagd

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Erfolgreicher durch Gruppenjagd: Gestreifter Marlin greift einen Beuteschwarm an. Bild: Matthew Hansen/IGB
Erfolgreicher durch Gruppenjagd: Gestreifter Marlin greift einen Beuteschwarm an. Bild: Matthew Hansen/IGB

Warum jagen Tiere in Gruppen, schließlich müssen sie sich die Beute anschließend teilen?

Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters Science of Intelligence (SCIoI), an dem die Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) beteiligt sind, haben in einer Freilandstudie im Ozean vor Mexiko gezeigt: Je schneller sich der Beuteschwarm bewegt, desto höher ist die Fangrate der Gestreiften Marline. Denn ist der Beuteschwarm in Bewegung, können einzelne Tiere leichter aus dem Schwarm isoliert werden. Diese werden dann von den nicht angreifenden Marlinen gefangen – ein Vorteil der gemeinsamen Gruppenjagd für die Raubfische.

Raubtiere, die in Gruppen jagen, verfolgen ihre Beute manchmal über mehrere Kilometer hinweg, wobei es immer wieder Phasen gibt, in denen die Beute entweder stehen bleibt oder flieht. Bei Raubtieren an Land gibt es Hinweise darauf, dass der Fangerfolg prinzipiell größer ist, wenn Beutegruppen fliehen, weil schwächere Gruppenmitglieder isoliert und schutzlos werden können. „Bei Raubtieren, die im offenen Meer in Gruppen jagen, ist darüber wenig bekannt, weil es schwierig ist, die Angriffs- und Fangraten mehrerer Raubtiere zusammen mit den Positionen von Räubern und Beutetieren zu erfassen“, erklärt der Verhaltensökologe Professor Jens Krause, einer der Erstautoren der Studie.

Schnelle Beute ist leichte Beute

Der Gestreifte Marlin (Kajikia audax) ist einer der größten und schnellsten Raubfische der Weltmeere. Er jagt in Gruppen Schwärme kleiner Fische, wobei ihm sein langer, speerartiger Maulfortsatz hilft. Mit einer Kombination aus Unterwasser- und Luftaufnahmen verfolgten die Forschenden im östlichen Pazifik, etwa 30 Kilometer vor der Küste Nordmexikos, die Bewegungen von Fischschwärmen, die von Gruppen Gestreifter Marline gejagt wurden. Das Team analysierte die Angriffs- und Fangraten der Raubfische während mobiler und stationärer Bewegungszustände der Beuteschwärme.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Verfolgung von Beuteschwärmen mit hoher Geschwindigkeit zu einem höheren Anteil isolierter Beutetiere bei den Angriffen der Marline führte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beutefisch aus einem sich bewegenden Schwarm isoliert wurde, stieg mit der Schwarmgeschwindigkeit um 18 Prozent pro 0,1 Meter pro Sekunde.

Auch nicht aktiv jagende Marline bekommen etwas von der Beute ab

Die isolierten Beutefische werden dann von anderen Marlinen, die in der Nähe schwimmen, schnell und leicht gefangen. „Diese Studie zeigt hiermit deutlich den Vorteil der schnellen Gruppenjagd für die Raubfische. Durch die schnelle Bewegung des Beuteschwarms können einzelne Tiere leichter isoliert und gefangen werden. Das erhöht den Jagderfolg der Marline in der Gruppe“, fasst Korbinian Pacher zusammen, ebenfalls Erstautor der Studie.

„Ein weiterer interessanter Aspekt der Gruppenjagd bei hoher Geschwindigkeit ist, dass dabei auch Beute für die nicht aktiv jagenden Tiere abfällt. Dieser Effekt begünstigt wahrscheinlich die Gruppenjagd bei Gestreiften Marlinen und könnte ein Prinzip sein, das für viele große Raubfische im offenen Meer gilt, die sich zur Jagd auf Schwarmfische zusammenschließen“, fügt Dr. Matthew J. Hansen hinzu, der die Studie leitete.

-Pressemitteilung Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)-

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