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Räuber-Duo aus dem Regen

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Hecht
Beifang beim Welsangeln: Franz Kunit freut sich über einen Meterhecht auf toten Köderfisch.
Waller
Er biss am 13. September, morgens um 7.30 Uhr: Der Regensburger Johannes Gottl (rechts) und sein Angelkumpel Franz Kunit präsentieren den Zwei-Meter-Wels aus dem Regen.

Zwei-Meter-Wels und Meter-Hecht: Johannes Gottl erlebte am Regen bei Regensburg das Angelwochenende seines Lebens.

28.09.2009

Hier sein Fangbericht: „Am 11. September ging es wieder los zum wohl verdienten Welswochenende. Schnell schipperten wir das ganze Zeug mit einem kleinen Schlauchboot an die vorher ausgesuchte Stelle schippern. Dann bauten wir unsere Zelte und Liegen auf. Im Anschluss fingen wir ein paar Köderfische. Unsere „Neandertaler-Rigs“ – Montagen, an die wir Steine als Beschwerung geknotet hatten – fuhren wir mit dem Schlauchboot zu den vorher ausgeloteten Strömungskanten. Dann begann die schöne Zeit, das Warten. Ich verwöhnte mich mit Dosen-Spaghetti und lümmelte mich in meinem Stuhl. Es fing langsam an zu dämmern. Gegen 20.30 Uhr bemerkte ich einen ersten harten Schlag in der rechten, steil aufgestellten Rute – aber das war es. Ziemlich verwundert holte ich die ausgeklügelte Montage wieder ein. Der Köderfisch zeigte Verletzungen von einem ziemlich großen Hechtmaul. Ich beköderte die Montage erneut mit einem toten Köderfisch. Die restliche Nacht verlief ruhig. Beim Feedern am nächsten Morgen konnte ich als Highlight eine Brachse mit 63 cm Länge erwischen. Aber dann brach abends die Dämmerung wieder über uns herein, und kurz nachdem es wieder richtig dunkel war, hämmerte es erneut an meiner Rute. Nach einem kräftig Anhieb durch meinen Angelkollegen und besten Freund Franz Kunit bewegte sich die Rutenspitze kaum. Offenbar ein Fehlbiss. Er kurbelte die Rute ein, doch dann blitze der Bauch eines Hechtes an der Wasseroberfläche auf. Ich stieg sofort ins Boot, um den Fisch zu landen. Doch da sammelte der Fisch all seine Kraft und sprang mir mit geöffnetem Maul entgegen. Zum Glück verfehlte er mich. Schnell konnte ich den 1,03 Meter langen Hecht mit 12,2 Pfund Gewicht landen.

Biss in der Morgenstunde

Eigentlich war die Montage für einen Waller bestimmt, doch mit so einem Beifang gibt man sich gerne zufrieden. Nach dieser Freude und dem Ausbringen des Köders schliefen wir schnell ein. Tief im Schlaf hörte ich ein leises Klingeln meiner Aalglöckchen und schnell auch ein lautes und gleichmäßiges Surren meines Bissanzeigers. Ich dachte, dass mich mein Angelkollege veräppeln will. Doch der schlief noch. Ich weckte ihn auf und er stürmte in Socken und Unterhose zur Rute. Ich sofort hinterher, Stille. Keine Bewegung mehr an der Rute. Ich nahm meine Angel aus dem selbst geschweißten Rutenständer. Die Abrissleine an der Montage hatte ausgelöst. Der Wels hatte sich aber nicht selbst gehakt. War er ausgeschlitzt? Ich kurbelte die Montage ohne Widerstand ein. Als der 200 Gramm tragende Schwimmer fast am Ufer war, schlug es ein wie ein Blitz. Nur ein Ausfallschritt konnte ein unfreiwilliges Bad verhindern. Die fast komplett geschlossene Frontbremse meiner Stationärrolle gab erst mal 30 Meter meiner 50er Geflochtenen frei. „Da ist ja doch was dran“, rief ich zu meinem Kollegen. Der holte sich schnell das Boot, um mich zu unterstützen. Der Fisch verlangte mir einiges ab, doch die Rute federte jede noch so harte Flucht ab. Nach einiger Zeit gab der Fisch dann auf und zeigte sich zum ersten Mal an der Wasseroberfläche. Franz landete das Monster mit lautem Aufschrei mit dem Wallergriff. 54,925 Kilogramm bei 204 Zentimetern Länge! Nach dem Wiegen machten wir noch ein paar Fotos mit dem Giganten in seinem Element.“ Johannes Gottl

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