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Radikaler Umbau: Tamson aus Holland

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Frühes Modell aus den Niederlanden: P.M. Tamson-Stationärrolle aus der Zeit um 1950.

Diese Tamson-Stationärrolle aus den Niederlanden wurde ursprünglich mit einem Halbbügel ausgeliefert. Das hat dem ursprünglichen Besitzer aber offensichtlich auf Dauer nicht ausgereicht.

Jürgen Keller schrieb uns per Mail: „Anbei ein radikaler Umbau einer P.M. Tamson zum Vollbügelmodell mit Außenanschlag, ganz gut gemacht, nur hat der Bügel keine Feder.“

Hallo Jürgen, das ist ein Rollenmodell, bei dem ich mich überhaupt nicht auskenne. Der nachgerüstete und äußerst eigentümliche Umschlagmechanismus erinnert mich aber eindeutig an die Alfi-Stationärrolle. Ich habe einmal im Internet recherchiert, über die Tamson-Rollen ist leider nur wenig zu finden. P.M. Tamson, Chemischer Instrumentenbau, wurde bereits 1878 von der Frau von Paulus Marinus Tamson in Den Haag, Niederlande, gegründet. Begonnen hat die Firma als Großhandel für chemische und physikalische Laborausrüstung, wie sie in höheren Schulen zum Einsatz kommt. Von 1918 bis 1920 wurden bei Tamson sogar Radios gebaut. Während des II. Weltkriegs hat sich die Produktion stark diversifiziert, in der Zeit von c. 1940-50 produzierte man in Den Haag auch Angelrollen, die im Land aber keinen guten Ruf genossen. Seit den 1950ern bis heute stellt Tamson technische Geräte, thermostatische Bäder und Zirkulatoren für Petrochemie und Industrie her.

Die Tamson-Rollen waren damals in den Niederlanden kein Verkaufsschlager, durch Konstruktionsmängel verfing sich die Schnur immer in der Achse unter der Spule. Das Hauptantriebszahnrad und die Lager für die Achse bestanden aus einer schlechten Aluminiumlegierung, was der Rolle keine lange Lebensdauer bescherte. Unsere Niederländischen Sportsfreunde gehen davon aus, dass der Konstrukteur überhaupt kein Angler gewesen ist. Womöglich hat er damals einfach nur ausländische Rollenmodelle kopiert, vielleicht lagen ihm sogar nur Abbildungen vor. Viel mehr ist im Netz leider nicht zu finden. Beste Grüße Thomas

Link-Tipp: Tamson, Teil 2…

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Gebaut wurde die Rolle von einer Firma für Laborausstattungen in Den Haag.
Das Modell besitzt normalerweise einen Halbbügel. Diese Ausführung wurde mit einem Vollbügel nachgerüstet. Die Kurbel ist anscheinend auch nicht mehr original.
Umschlagmechanismus für den Bügel: Eine Schaumstoffbacke auf einem Ausleger.
Auf diesem leider unscharfen Foto ist der Ausleger noch besser zu sehen.
Zum Vergleich: Umschlagmechanismus bei der Alfi-Stationärrolle, im Grunde identisch mit dem Tamson-Umbau.
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