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Premiere am Wasser

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Premiere am Wasser
Premiere am Wasser

„Ich war superstolz!“ Der zweijährige Hannes Rother berichtet von seinem ersten Angeleinsatz.

12.05.2010

„Schon am Anfang der Woche hatte Papa mir gesagt, dass er am kommenden Sonnabend mit mir Angeln gehen wollte“ zum ersten Mal in meinem Leben. Ich bin nämlich erst zwei Jahre und neun Monate alt. Auf Weißfische sollte es gehen. Papa hat mir erklärt, dass Hechte und Zander noch nicht geangelt werden dürfen. Die hatten noch Schonzeit. Deshalb wollten wir es auf kleine Rotaugen versuchen. Als Gerät hatten wir eine leichte, etwa vier Meter lange Stipprute für mich und eine 2,40 Meter lange Spinnrute mit viel zu dicker monofiler Schnur (0,25 Millimeter) für Papa mitgebracht. Als Angelplatz hatten wir uns den Bootssteg des ASV Wrohm an der Eider in Schleswig-Holstein ausgesucht. Wir sind nämlich gerade erst umgezogen und Papa hat mich zum ersten Angeln am neuen Vereinsgewässer mitgenommen. Da war ich schon ziemlich stolz. Nach meinem Mittagsschlaf sind wir losgegangen. Und Papa hat mir erzählt, dass er vergessen hatte, Maden zu kaufen. Also blieb uns nur Mais als Köder. An der Stippe hatten wir eine Fertigmontage mit dünndrähtigem 10-er Haken. Als Köder haben wir nur ein ganz kleines Stück vom Maiskorn aufgesteckt. An der anderen Angel diente eine Fünf-Gramm-Pose als Bissanzeiger; auf den sechser Haken kam ein ganzes Korn.

Fast eine Stunde lang tat sich gar nichts. Papa hat manchmal die Köder ausgewechselt, damit sie frisch blieben. Immer wieder hat er gefragt, ob ich mich langweile, und ob wir nach Hause wollen. Aber ich wollte ja meinen ersten Fisch fangen, und außerdem hat Papa gesagt, man muss auch Geduld haben, das sei ganz wichtig beim Angeln. Und ich hatte viel Spaß dabei, den Mais zum Anfüttern ins Wasser zu schmeißen. Nebenbei habe ich auch ein paar Körner selbst gegessen. Plötzlich rief Papa: „Komm schnell, du hast einen!“ Und schon drückte er mir seine Angel in die Hand und sagte: „Kurbel ein, du musst den Fisch heranziehen!“ Ich kurbelte. Kurze Zeit später hielt ich den Fang in meinen Händen: Eine Güster, knapp 20 Zentimeter lang. Mein erster Fang. Ich war superstolz. Papa meinte, den ersten Fisch des Jahres und vor allem den ersten im Leben sollte man zurücksetzen. Das bringt Glück. Und so haben wir die Güster nach ein paar Erinnerungsfotos wieder schwimmen gelassen. Das war ein toller Tag und ganz bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich mit Papa zum Angeln gegangen bin. Hannes Tjark Rother

(i.A. Sönke Rother, der stolze Vater)

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