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Preisgekrönter Weiher zieht seltene Libellen an

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Der 7.000 Quadratmeter große Heinz-Sielmann-Weiher im Ruhestätte Ried ist zu einem Paradies nicht nur für Libellen geworden. Bild: Holger Spiering/Bodenseefotografie.de
Der 7.000 Quadratmeter große Heinz-Sielmann-Weiher im Ruhestätte Ried ist zu einem Paradies nicht nur für Libellen geworden. Bild: Holger Spiering/Bodenseefotografie.de

Landkreis Sigmaringen: Bereits 30 Libellenarten haben den Heinz-Sielmann-Weiher im Naturschutzgebiet Ruhestetter Ried zwischen den Gemeinden Wald und Herdwangen-Schönach als Lebensraum angenommen.

Das ergab die diesjährige Auswertung der Bestandsaufnahme der am Heinz-Sielmann-Weiher vorkommenden Insektenarten. Unter den nachgewiesenen Libellenarten befand sich auch die extrem seltene und zum ersten Mal im Landkreis nachgewiesene Gabel-Azurjungfer. Ebenfalls selten und als „stark gefährdet“ gilt in Baden-Württemberg die Gemeine Binsenjungfer. Eine weitere gefundene Rote-Liste-Art war die gefährdete Kleine Pechlibelle. Beide Arten sind bereits mit dem Status „Vorwarnliste“ versehen.

Erfolgreiche Arbeit im Sielmann-Biotopverbund

„Wir sind von der Vielzahl der Libellenarten positiv überrascht“, sagt Julia Brantner, Leiterin der Sielmanns Biotopverbünde in der Bodensee-Region. „Immerhin sind es mehr als ein Drittel der in Deutschland insgesamt vorkommenden Arten. Für uns ist das grundsätzlich ein wichtiger Beleg, dass wir mit unseren Biotopen einen sehr wertvollen Beitrag für die biologische Vielfalt liefern. Solche Ergebnisse sind eine große Motivation für unsere weitere Arbeit.

Unter den übrigen ungefährdeten Libellenarten befanden sich zum Beispiel die Glänzende Smaragdlibelle, das Kleine Granatauge und die Frühe Adonislibelle.

Besondere Auszeichnung

Bereits 2021, nur ein Jahr nach der Fertigstellung des Weihers, entdeckten Fachleute im Ruhestetter Ried den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Dieser stark gefährdete Tagfalter besitzt einen komplexen und damit durch Veränderungen im Lebensraum anfälligen Lebenszyklus.

2022 zeichnete die Architektenkammer Baden-Württemberg den Heinz-Sielmann-Weiher mit dem Prädikat „Beispielhaftes Bauen“ aus. In der Begründung lobte die Jury die Gestaltung des wertvollen Biotops als eine „Ode an die Natur“. Mehr über die Arbeit der Heinz Sielmann Stiftung in der Bodenseeregion.

Im Jahr 2004 initiierten Prof. Heinz Sielmann und Prof. Dr. Peter Berthold ein Pilotprojekt zur Vernetzung einzelner Biotope in der Region des Bodensees. Die Heinz Sielmann Stiftung besitzt selbst Flächen mit einer Größe mehr als 10 Hektar in der Region. Dazu kommen weitere Biotopflächen für Tiere, Pflanzen und Pilze, welche die Stiftung gemeinsam mit Kommunen, der Bürgerschaft und Landnutzenden aufwertet oder neu schafft. Diese Vorgehensweise besitzt Modellcharakter.

Libellen: Insekten mit Doppelleben

Rund 80 Libellenarten leben in Deutschland. Damit ist die Bundesrepublik das Land mit den meisten Libellenarten in Europa. Der Lebenszyklus der Libellen ist eng mit dem Wasser verbunden, da die Larven nur in Gewässern existieren können. Die Ansprüche an diesen Lebensraum sind sehr verschieden. Die meisten mitteleuropäischen Libellenarten leben in und an stehenden Gewässern wie Tümpeln, Teichen, Seen oder auch naturnah gestalteten Gartenteichen. Nur wenige Libellenarten bevorzugen Fließ- oder saure, nährstoffarme Moorgewässer als Lebensraum. Grundsätzlich stehen alle heimischen Libellenarten unter Schutz. Libellen gelten als gute Zeigerarten, deren Vorkommen viele Rückschlüsse auf den ökologischen Zustand eines Lebensraums zulassen.

-Pressemitteilung Heinz-Sielmann-Stiftung-

Mit einer maximalen Größe von nicht mehr als 35 Millimetern ist die extrem seltene Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum) die Kleinste aller Azurjungfernarten. Bild: Manuel Fiebrich
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