Die abgelegenen Gewässer Österreichs bieten den nachgezüchteten „Urforellen“ gute Überlebenschancen. |
Als Grundlage für die Nachzucht dienten Genproben aus uralten Museums-Präparaten.
Leider wurden vor 30 bis 80 Jahren die in Österreich heimischen Forellen zur „Blutauffrischung“ mit dänischen Bachforellen gekreuzt. Durch diese Vermischung verschwand der perfekt an die Gewässer-Bedingungen der Alpen-Region angepasste Bachforellen-Typ aus den Gewässern Österreichs.
Jetzt ist es den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) zusammen mit dem Institut für Zoologie der Universität Graz gelungen, die österreichische Urforelle nachzuzüchten. Sie soll im Salzkammergut wieder angesiedelt werden.
In der ÖBf-Fischzucht in Spital am Pyhrn (Bezirk Kirchdorf in Oberösterreich) wurden die wertvollen Jungfische herangezogen. Im Toplitz- und Grundlsee und im Toplitzbach fanden sie eine neue Heimat. In diesem geschlossenen Gewässer-System sollen die Setzlinge für den Fortbestand der Urforelle sorgen. Zuvor wurden dort alle Mischlinge und Regenbogenforellen elektrisch abgefischt.
Gastronomie zeigt Interesse
Die Fischzucht in Spital am Pyhrn verkauft die Urforellen bereits als Besatzfische und auch als Delikatesse an die regionale Gastronomie.
Der Vorstand der ÖBf, Georg Erlacher, setzt große Hoffnungen in die Nachzüchtung: „Beim Wiederbesatz mit der Urforelle war unser vorrangiges Interesse, die natürliche Situation in den Salkammergut-Seen wiederherzustellen. Dass daraus in einigen Jahren auch ein gastronomischer Nutzen gezogen werden kann, ist natürlich eine erfreuliche Nebensache.“
Vergleichbare Projekte zur Wiederansiedlung und Nachzüchtung der Urforellen laufen auch in den Nationalparks „Oberösterreichische Kalkalpen“ und „Hohe Tauern“. In der Zukunft sollen in allen Forellen-Gewässern Österreichs wieder ortstypische Urforellen angesiedelt werden.
-tk-
Foto: Bilder: Österreichische Bundesforsten (ÖBf)