Der Verein „Rettet die Ybbs-Äsche“ bemüht sich mit innovativen Methoden um den Erhalt der Äschen-Population im Flüsschen Ybbs.
Seit zwei Jahren wendet der Verein erfolgreich das „Cocooning“ an: In Ybbs-Strecken mit gutem Äschen-Bestand werden einige Fahnenträger und Fahnenträgerinnen elektrisch abgefischt. Experten der Universität für Bodenkultur Wien und der Fischzucht Füsselberger streifen aus diesen wertvollen Elternfischen Milch und Äscheneier ab. Die Elterntiere werden nach dem Abstreifen sofort wieder in die Freiheit entlassen.
Die befruchteten Eier werden in „Cocoons“ (Brutboxen) in Fluss-Strecken mit gefährdetem Äschen-Bestand eingebracht. Im Schutz der Boxen, ohne den Gefahren von Fressfeinden und Hochwasser ausgesetzt zu sein, schlüpfen die Jungfische und wachsen behütet heran.
Abhärtung vor Ort
Die neue Äschen-Generation kann sich so im „Wildwasser“ schneller auf die flusstypischen Gegebenheiten einstellen. Nach der Aufzucht in einer Fischzucht-Anlage müssten sich die verweichlichten Jung-Äschen erst mit hohen Verlusten an die Strömung und das neue Nahrungsangebot gewöhnen.
Mit dem „Cocooning“ stellt der Verein „Rettet die Ybbs-Äsche“ sicher, dass auch unter schlechten Laich-Bedingungen eine Jungfisch-Generation heranwachsen kann. „Speziell der extreme Winter und das lang anhaltende Hochwasser durch die Schneeschmelze dürfte dem natürlichen Zuwachs in der Ybbs heuer wenig Überlebenschancen geben“, erklärte Gewässerbiologe Stefan Guttmann. Deshalb muss der Natur hilfreich unter die Arme gegriffen werden.
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