Die Wogen schlagen hoch! Naturschutz-Organisationen warnen, dem Fischotter drohe deshalb in Österreich die Ausrottung.
Dazu eine Stellungnahme von Helmut Belanyecz, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF):
Otter gab es in Österreich jahrzehntelang nur im nördlichen Waldviertel. Inzwischen hat sich dieser Fischfresser über das gesamte Landesgebiet verbreitet. Der Fischotterbestand in Niederösterreich liegt bei derzeit etwa 900 bis 1.000 Tieren. Der jährliche Zuwachs beträgt etwa 10%, das sind also 90 bis 100 Otter pro Jahr. Von Gefährdung kann keine Rede sein. Die EU hält eindeutig fest: Sobald Raubtiere einen Schaden verursachen und einen günstigen Erhaltungszustand aufweisen, dürfen Maßnahmen bis hin zum Abschuss ergriffen werden.
Wie sieht es bei den Fischen aus?
In vielen Bächen in Niederösterreich ist der Forellenbestand bereits weit unter der reproduktionsfähigen Größe von 50kg/ha. Es gibt Bäche, in denen bei Kontrollen nur mehr 5kg/ha gefunden wurden. Und das sind Fische mit höchstens 8cm Länge, denn bis zu dieser Größe können sie sich noch unter Steinen vor den Ottern verbergen.
Das sind bereits schwerste ökologische Schäden. Und um diese Schäden zu reduzieren, wurde in Niederösterreich jetzt der Abschuss von 50 Ottern genehmigt. Dagegen wettern jetzt Naturschutz-NGOs.
Blicken wir nach Kärnten: Ulrich Habsburg-Lothringen, gerichtliche beeideter Sachverständiger, brachte eine Schadenersatzklage ein. Die Schäden durch den Fischotter belaufen sich auf 154.000,- Euro. Das Land Kärnten bestätigt die Argumente des Klägers in einem Gutachten. Dort steht unter anderem: „… außerordentlich starke Rückgänge der Fischbiomasse feststellt, was mit der Ausbreitung des Fischotters korreliere.“
Oder schauen wir in die Steiermark. Auch dort hat der Fischotter bereits einen „günstigen Erhaltungszustand“. Und auch dort gibt es durch den Otter schwerste ökologische und ökonomische Schäden an den Fischbeständen. Das belegen wissenschaftliche Untersuchungen der Karl-Franzens-Universität Graz und der Universität für Bodenkultur in Wien bereits seit 2017. Die steirische Landespolitik hatte sich verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen. Trotz des wissenschaftlichen Nachweises tut sich dort nichts.
In Niederösterreich geschieht endlich etwas. Und schon laufen einigen Organisationen dagegen Sturm. Damit zeigen sie aber, dass ihnen die Natur völlig egal ist. Denn die wahren Schäden an der Natur treten an den Fischbeständen auf. Das Problem ist – ins Wasser kann man nicht hineinschauen. Ganz allgemein hört der Umwelt- und Naturschutz an der Wasseroberfläche auf.
-pm-