Ich habe hier im Sammlerblog schon einige Male über den Frappant-Blinker von Flechsenberger berichtet.
Frappant von Flechsenberger II
Jetzt bin ich in einem Vorkriegskatalog von Flechsenberger wieder auf diesen Köder gestoßen. Damals hieß der Köder anscheinend noch „Rekord-Löffel“. Eventuell gab es in dieser Zeit markenrechtliche Probleme, etwa mit Abu Rekord, so dass dieser Köder später in „Frappant“ umbenannt wurde. Witzigerweise wird damals schon in der Katalog-Beschreibung von „Erzielt frappante Wirkung“ gesprochen, der spätere Name kündigt sich also schon an.
Der Flechsenberger Frappant sieht dem einfachen EW-Blinker (Modell „Goliath“/“Wieting“) sehr ähnlich, der Frappant ist im unteren Teil des Blattes aber deutlich breiter, auch ist er nie gemarkt. In meinem Flechsenberger-Katalog wird gleich links daneben auch der „Wiking-Spinner“ vorgestellt, wobei es sich eindeutig um den schlankeren EW-Blinker handelt. Er wird als „Neuheit“ bezeichnet, so lässt sich der undatierte Katalog ziemlich genau auf 1933/34 datieren.
Der „Frappant/Rekord“ von Flechsenberger scheint also eindeutig älter als das sehr ähnliche EW-Modell zu sein. In der Vorkriegszeit gab es den Frappant anscheinend nur versilbert in zwei verschiedenen Blechstärken, und das in vier Längen, also insgesamt acht unterschiedliche Modelle. In der Nachkriegszeit gab es fünf Größen in Silber oder Gold, alle in nur einer Blechstärke, sprich zehn Ausführungen. So einige Köder fehlen mir da also noch 😉
Hermann Flechsenberger war ein großer Meister im Umbenennen von Markengerät. So bezeichnete er damals wie heute allseits bekannte DAM-Multirollen im Katalog als „Tempo“, „Express“, „Turnier“, „Europa“ oder „Torpedo“. Seine Firmenaufkleber pappte er dann über den DAM-Schriftzug, in der Hoffnung, die Kunden würden es für sein selbst produziertes Gerät halten. Zu groß war der Stolz des früheren Angelrollenfabrikanten.
Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de