Ruderboote sind out: Junge Besucher testen auf dem Möhnesee Angel-Kajaks der Firma “Fishbig.de” mit innovativem Pedalantrieb. |
Clemens Strehl besuchte den Tag der offenen Tür bei den Fischern des Ruhrverbands am Möhnesee.
Wenn sich neugierige Köpfe über blaue Becken mit Babyhechten beugen und abenteuerlustige Jungangler eine Testfahrt im Angelkajak mit innovativem Paddelantrieb auf dem Möhnesee wagen, dann kann das nur eins bedeuten: Die Fischer vom Ruhrverband haben zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Edelfische, Angelkajaks und Krebse
Rund um das Fischereigehöft am Möhnesee gab es am 17. April allerlei Interessantes zur Biologie und Aufzucht von jungen Hechten, Seeforellen, Blaufelchen und Saiblingen zu bestaunen. Diese Edelfische werden Jahr für Jahr vom Team um Markus Kühlmann für den Besatz der Sauerland-Talsperren gezüchtet. Die Gäste konnten das gesamte Fischereigehöft mit Bruthaus und Außenanlage unter die Lupe nehmen. Darüber hinaus testeten die Besucher Angelkajaks der Firma „Fishbig.de“ auf dem Wasser.
Außerdem war noch das Edelkrebsprojekt NRW vor Ort und hat über heimische und eingewanderte Krebsarten aus Südosteuropa und Amerika informiert. Freunde der Hechtangelei konnten am Stand des Deutschen Hechtangler-Clubs über die besten Angelmethoden auf dicke Talsperrenhechte fachsimpeln.
Im Vormarsch: Seesaibling und Blaufelchen
Viele der angelsportbegeisterten Gäste zeigten besonderes Interesse für zwei bayrische Edelfische, die erfolgreich im Sauerland Fuß gefasst haben: Seesaibling und Blaufelchen. Die Bestände dieser Fischarten haben sich nach Auskunft der Fischer sehr gut entwickelt.
Uferangler konnten etwa in der Versetalsperre schon Saiblinge über 70 Zentimeter Länge erbeuten! Dennoch ist der Fang dieses besonders farbenprächtigen und dazu wohlschmeckenden Fisches natürlich eine echte Fleißaufgabe. Denn einfach zu überlisten sind diese Salmoniden selten.
Der Blaufelchen-Bestand in der Sorpetalsperre ist trotz Befürchtungen mancher Angler nach den Ergebnissen aktueller Probebefischungen weitestgehend konstant. Auch in der Listertalsperre lohnt sich bald die gezielte Renkenangelei. „In der Listertalsperre ist das Blaufelchen im Kommen. Die Felchen werden dort in Zukunft sicherlich anglerisch richtig attraktiv“, so Markus Kühlmann.
Bald auch Quappen?
Absolutes Novum: Im Fischereigehöft am Möhnesee werden jetzt auch Quappen für ein Wiederansiedlungsprojekt in Nordrhein-Westfalens Flüssen gezüchtet. „Die Zucht von Quappen ist sehr schwierig. Besonders die frisch geschlüpften Jungfische sind sehr klein und stellen besondere Ansprüche an das Aufzuchtfutter“, weiß Marcus Stüeken. Der angehende Biologe unterstützt im Rahmen seiner Diplomarbeit das Quappen-Projekt. Erste Zuchterfolge konnten bereits erzielt werden. So wurden auch biespielsweise schon junge Quappen in die Lippe und ihre Zuflüsse eingesetzt. Auch in die Möhnetalsperre wurden bereits erste Jung-Quappen mit Erfolg besetzt.
Der E-Motor kommt!
Eine besonders tolle Neuigkeit für alle Bootsangler auf den Talsperren machte am Tag der offenen Tür schnell die Runde: Der E-Motor kommt! In Zukunft wird neben der Möhnetalsperre auch auf der Bigge-, der Sorpe- und der Hennetalsperre die Nutzung des E-Motors erlaubt sein. Die Jahresplakette für die vier genannten Talsperren wird 70 Euro kosten.
-Clemens Strehl-