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Möhnetalsperre: Tiefenwasser-Belüftung auch 2023 notwendig

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Angelverbot Möhnetalsperre
Die rote Linie markiert den Grenzverlauf für das während der Tiefenbelüftung geltende Angelverbot. Der Verlauf der Sauerstoffleitungen ist blau, der Standort der Messboje gelb dargestellt. Bild: GOVDATA Das Datenportal für Deutschland / Datenlizenz Deutschland – Zero – Version 2.0/Ruhrverband

In dieser Woche beginnt der Ruhrverband zum Schutz von Fischen mit der vorsorglichen Belüftung des Tiefenwassers der Möhnetalsperre.

Damit wird die Vorsichtsmaßnahme, mit der einem eventuellen Fischsterben vorgebeugt werden soll, in diesem Jahr rund drei Wochen später ergriffen als in den letzten beiden Jahren. Die Wasserqualität des Möhnesees ist unverändert hoch. Es handelt sich um Sauerstoffzehrung durch natürliche Abbauprozesse. Pro Stunde werden deshalb rund 50 Kilogramm Sauerstoff in das Tiefenwasser der Möhnetalsperre eingebracht.

Zum Hintergrund: Das Wasser der Möhnetalsperre bildet zwischen Frühjahr und Herbst unterschiedliche Temperaturschichten. Das kälteste und schwerste Wasser verbleibt am Seegrund, an der Oberfläche nimmt die Temperatur im Sommer entsprechend der Lufttemperatur zu. Dazwischen liegt die so genannte Sprungschicht. Die stabile Temperaturschichtung wird erst durch Herbststürme, kühlere Lufttemperaturen und erhöhte Zuflüsse zur Talsperre meist ab Oktober wieder aufgelöst. Durch sauerstoffzehrende Abbauprozesse des abgestorbenen Phyto- und Zooplanktons kann sich in der Sprungschicht zwischen dem kalten Tiefen- und dem warmen Oberflächenwasser ein nahezu sauerstofffreier „Riegel“ bilden. Die kälteliebenden Fischarten bleiben lieber im kalten Tiefenwasser der Talsperre, als durch diese Barriere in Richtung Wasseroberfläche zu schwimmen. Falls der Sauerstoffgehalt auch in der tiefsten Wasserschicht zu stark abnimmt, besteht die Gefahr eines Fischsterbens.

Möhnetalsperre: Kritische Sauerstoffwerte unter der Sprungschicht

Kritisch wird es ab Sauerstoffwerten unter drei Milligramm pro Liter, die laut den Daten, die die auf der Möhnetalsperre installierte Profilerboje liefert, und den begleitenden Untersuchungen des Kooperationslabors demnächst erreicht werden könnten. Es handelt sich bei den geringen Sauerstoffgehalten um ein natürliches Phänomen, das nichts mit der Wasserqualität der Möhnetalsperre zu tun hat – diese ist unverändert hoch.

Angelverbot im Bereich der Sauerstoff-Anreicherungsanlage

Der Ruhrverband weist auf das ab sofort gültige Angelverbot im Bereich der Sauerstoff-Anreicherungsanlage hin. Die imaginäre Linie zwischen den zwei tiefen Buchten (am Nordufer erste Bucht von der Staumauer aus gesehen, Höhe Yachtclub Möhnesee; am Südufer zweite Bucht von der Staumauer aus gesehen) darf nur noch ohne anglerische Tätigkeit überfahren werden. Ein Festmachen von Booten an den orange-gelben Bojen, die die End- und Zwischenstücke der Sauerstoff-Anreicherungsanlage markieren, ist grundsätzlich untersagt.

-Pressemitteilung Ruhrverband-

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