Baumarkt statt Wasser
Jajaja, ich bleib dabei. Weil ich ehrlich bin: Ich bin lieber am Wasser! So publikums- und öffentlichkeitsscheu ich aber auch bin, ab und zu muss ich mich aber auch um die kümmern, die meine Arbeit zu schätzen wissen. Das macht viel Spaß, schlaucht aber auch gewaltig, zudem an Pausen meist nicht zu denken ist. Die kalte Pommes habe ich mir um die Mittagszeit in Etappen reingestopft. Ich esse bekanntlich gerne, trotzdem zählte diese Erfahrung nicht zu den Tages-Highlights.
Schnell ein Fischbrötchen zwischendurch, gemeinsam mit Ulknudel Vera, der Frau von Michael Zammataro
Viele Fragen
Ich war an diesem Samstag im Holz&Bau Markt in der kleinen Stadt Weener zu Gast. Da geht es weniger um das Wort “Messe” als vielmehr um Anwesenheit, weniger um Vorträge als um Publikumsnähe und das Vorstellen meiner Produkte. Das ist übrigens ein Punkt, der mir gut gefällt, weil viel zu wenig Aspekte neuer Gerätschaften erklärt werden. “Was hat sich der Tüftler überhaupt dabei gedacht?” ist die Frage, die meist offen bleibt.
“DAS habe ich mir bei diesem Köder gedacht…” Erklärungen von Mann zu Mann
Es ist schön, diese Geräte-Fragen live vor Ort beantworten zu können. “Warum hat dieser Wobbler einen Schwanz?” oder “Welche Wobblergröße soll ich jetzt im Frühsommer an meinem Gewässer einsetzen?” gehörten zu den unzähligen Fragen des Tages. Gefolgt von der Frage “Was ist deine Lieblings-Boiliesorte?” die ich niemandem beantworten konnte, weil sie vom Einzelfall abhängt.
“Wofür ist das da?” – Fragen zum Gerät lassen sich hier problemlos klären
Anerkannte Währung: Glückliche Kinderaugen
Entschädigung findet man in den vielen großen Kinderaugen. Kleinauftritte “a la Holz- und Baumarkt” ermöglichen eine besondere Nähe und Zeit für den Nachwuchs, an dem es der Anglerschaft mittlerweile dramatisch mangelt. Auf großen Messen ist dieser Kontakt meist unangenehmer, denn man fühlt sich unter Druck, weil 50 Leute vor dem Stand warten, und die, die gerade vorne stehen unendlich viel fragen. Ein Grund mehr für mich, nur wenige Male im Jahr auf kleinere Events konzentriert zu bleiben. Das nächste Mal steigt übrigens am 4.Juli in Delmenhorst.(Navi Zielpunkt: Konrad-Adenauer-Allee 3, 27753 Delmenhorst- wird aber noch angekündigt!)
Dieser Blick entschädigt für jeden Stress
Guter Rat ist nicht teuer
Für Eltern, die von ihren Kindern erzählten “die haben nichts anderes als angeln im Kopf!” lautete meine Empfehlung: “Super! Das ist doch das Beste, was passieren kann, möglichst weit weg vom Tablet und Playstation!” worauf fleißig genickt wurde. Das soziale Netzwerk meiner Jugend hieß “draußen”! Ich hoffe das können wir erneut wecken, dies Gefühl OHNE Smartphone und anderes Gepiepe zufrieden zu sein.
Das Foto verbessert sicher keine Fangergebnisse, fördert aber die Motivation
Mein Kletterwald ist am Wasser
Jedes zweite deutsche Kind ist angeblich laut Umfragen noch nie auf einen Baum geklettert? Wie bitte??? Da muss was getan werden. Wenn ich mit meinem Auftritt zwanzig Kinder mehr fürs Angeln begeistere und damit auch auf Bäume treibe, damit sie eine bessere Sicht auf ihr Gewässer haben, dann war es das wohl auf jeden Fall wert, denke ich.Schmutzige Jungs, die keine Angst vor stinkenden Händen nach dem Wurmgraben haben, die zerschrammte Unterarme haben, weil sie sich mutig durchs Unterholz gewagt haben, das ist es, was ich mir für die Zukunft mehr wünsche.
Die kommende Generation der Hechtanglerinnen
Die Mädels sind im Kommen
Halt! Habe ich “Jungs” gesagt? Ich war einmal mehr schwer verwundert, wie viele Mädchen dabei waren. 2 Prozent Anglerinnnen sind es angeblich kaum in Deutschland? Also, wenn die Mädels im gleichen Verhältnis wie am Samstag dabei bleiben, dürfte diese Zahl bald die 10 Prozent locker übertreffen. Und wenn ich dann noch von der keinen Mina einen kostbar in Herzform geschliffenen Diamanten überreicht bekomme, dann hat sich der Tag noch einmal mehr gelohnt, zudem der Euro ohnehin schwächelt.
Ein kaum bezahlbares Kleinod (das wunderschöne Wort “Kleinod” belegte übrigens Platz 1 aus 2000 Vorschlägen zum Thema “Das bedrohte Wort”, im Jahr 2007, vor dem “Schlüpfer”)
Wortlose Übergabe des Wertgegenstandes – Gesten, die man mit Geld nicht bezahlen kann und zu denen nur Kinder fähig sind
Signierungen en gros
Ob Ruten, Karten oder Wobbler, meine Eddingmappe musste einmal mehr Schwerstarbeit leisten. Bis hin zu Miniwobblern, die kaum mehr als eine Beschmierung zuließen, war alles dabei. Ob die Ruten und Köder damit mehr fangen, ist mir nicht bekannt.
Irgendwie habe ich es hinbekommen in Minihyroglyphen zu schreiben
Die Supernasen
Eine der liebsten Anglerbeschäftigungen ist es bekanntlich an den Ködern herumzuschnüffeln, denn was der eigenen Nase gefällt, genießt höchstes Vertrauen. Egal ob die vielen Futtersorten vom Zammataro oder meine Boilies beschnüffelt wurden, es gab viel zu beurteilen. Frauen übrigens tendieren ganz klar zu angenehmen Düften wie Ananas/Maracuja oder Erdbeer/Nuss, während die Herren sich schon eher mal auf Hummer/Knoblauch oder Leber/Rösthanf einließen. Ein klarer Trend ist auch bei Fotomotiven zu erkennen. Sind die Herren ganz klar nach Karpfen und Hecht gestaffelt, wollen die Damen lieber den Barsch. Wie auch immer, Hauptsache unser vielfältiges Hobby findet mehr Anhänger. was ein positives Signal ist.
Schnüffelwettbewerb ohne berauschenden Hintergrund
Nicht alleine
Viele Anfragen zum Feederangeln konnte ich bequem weiterleiten, denn der Feederprofi und Wettkampfangler Michael Zammataro hatte seinen Stand gleich neben mir und konnte seinerseits viele wertvolle Tipps an die Massen weitergeben. Seine Frau Vera wusste uns mit alkoholfreien Fruchtcocktails zu versorgen und sorgte mit ihrem sonnigen Gemüt für reichlich Erheiterung.
Michael Zammataro bei der Beratung
Viele Väter verstehen es auch ihre Töchter ans Angeln zu bringen
Spezibesuche
Auch einige echte Spezis ließen sich blicken, der Zanderprofi Markus Niehoff (dessen Tochter Selina übrigens ebenfalls zum hoffnungsvollen Angelnachwuchs zählt!) mit Frau kam kurz zum Fachsimpeln. Ebenso erschien auf der Bildfläche Zandermuse Susi Gießenberg samt Buggiman, die gemeinsam hier im Norden die dicksten Zander verführen. So konnte auch ich anglerisch von diesem Tag profitieren, denn Ratschläge und Tipps auszutauschen gehört natürlich dazu. Trotz der Nähe zur holländischen Grenze war ich doch einigermaßen überrascht, dass sich auch mindestens zwei holländische Fans zu erkennen gaben und mich an ihre Hausgewässer einluden. Es gibt also noch viel zu tun, und ich gehe es wie immer rastlos an.
Der hilfbereite Zanderspezi Markus Niehoff fand mit Tochter Selina und Frau auch zu mir
Krankenbesuch am Ende
Kurz vor der Veranstaltung las ich von Luca, der sich sehr darauf gefreut hatte mich zu treffen, aber leider im Krankenhaus landete statt auf dem Sommerfest des Holz&Bau Weener. Eine Zecke war schuld. Wochen zuvor hatte er sie gehabt, jetzt gab es Komplikationen, da muss als erstes die Borreliose ausgeschlossen werden. Ich konnte es nicht lassen ihn am Ende noch zu besuchen, immerhin streifen wir die Stadt Leer ohnehin auf unserer Rückfahrt, so hat auch dieser Zeitaufwand sicher seine Berechtigung gehabt, denn einige Dinge kann man eben nicht mit Geld bezahlen.
Zeckenbisse haben es in sich, und brachten Luca ins Krankenhaus, dafür aber auch ein signiertes Buch von mir, mit der sehr persönlichen Signatur: “Zecken sind dooooof!”
Die Empfehlung des Tages: Rauf auf die Bäume, Jungs!
Als hätten wir es auf den Plan gerufen, musste ich heute (Montag) meine Tochter mit Kreislaufproblemen ins gleiche Krankenhaus bringen. Ich hoffe die Fahrt zum Krankenhaus wird kein Dauerzustand, denn mein Dach ist immer noch offen, und der Kollege Markus Lotz kommt Mittwochmittag für drei Tage zum Kanalangeln. Der Planer ist also nach wie vor voll!
Wie schon gesagt: Es ist viel zu tun! Fangen wirs an!
Noch eine Nachwuchs-Elfe, oder nur die brüderliche Begleitung?