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Mehr Forellen, weniger Karpfen

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Seit 2019 geht die Muschelproduktion vor deutschen Küsten Jahr für Jahr stark zurück. Bild: Destatis

Forellenartige Fische, zu denen unter anderem Forellen, Saiblinge und Maränen gehören, machten im Jahr 2022 mit 11.200 Tonnen mehr als die Hälfte (62,8 %) der gesamten deutschen Fischerzeugung aus.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren darunter die Regenbogenforelle mit 6.000 Tonnen, der Elsässer Saibling mit 2.100 Tonnen und die Lachsforelle mit 2.000 Tonnen am stärksten vertreten. Nachdem die Produktion von Regenbogenforellen in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen war, legte sie nun im Vorjahresvergleich um 182 Tonnen oder 3,1 % zu. Die Produktion von Elsässer Saiblingen stieg im Jahr 2022 gegenüber 2021 deutlich um 24,2 % oder 415 Tonnen. Bei den Lachsforellen wurden 44 Tonnen oder 2,3 % mehr erzeugt als im Jahr zuvor.

Karpfenproduktion ging stark zurück

Ein weiteres knappes Viertel der Fischerzeugung (24,8 %) entfiel mit 4.400 Tonnen auf karpfenartige Fische wie Karpfen, Schleien, Rotaugen und Rotfedern. 4.100 Tonnen oder 93,2 % davon machte der Gemeine Karpfen aus, dessen produzierte Menge gegenüber dem Vorjahr um 10,4 % oder 478 Tonnen stark zurückging. Heiße und trockene Sommer wie im Jahr 2022 beeinträchtigen die Karpfenproduktion.

Minus 39,5%: Extrem schwaches Muscheljahr

Im Jahr 2022 haben die Aquakulturbetriebe in Deutschland rund 8.600 Tonnen Muscheln erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 39,5 % oder 5.600 Tonnen weniger als im Vorjahr.

Eine Veränderung in diesem Ausmaß ist bei Muscheln nicht ungewöhnlich, da die Muschelernte aufgrund natürlicher Bedingungen von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann. Weniger schwankungsanfällig ist die Fischerzeugung in Aquakulturen: Die Produktion von Fischen sank in den knapp 2.200 Aquakulturbetrieben im Jahr 2022 ebenfalls, aber lediglich um 2,4 % oder 430 Tonnen auf rund 17.800 Tonnen. Die Erzeugung von Rogen und Kaviar stieg um 17,7 % oder 15 Tonnen auf rund 100 Tonnen. Zuzüglich der Produktion von 31 Tonnen Krebstieren betrug die Gesamterzeugung von Aquakulturprodukten im Jahr 2022 rund 26.600 Tonnen. Das waren 18,6 % oder 6.100 Tonnen weniger als im Jahr 2021.

Heiße Sommer, wenig Muscheln

Die deutsche Muschelerzeugung findet ausschließlich in der Nordsee statt und damit in den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Mit 1.000 Tonnen fiel die Muschelernte 2022 in Niedersachsen etwas geringer aus als im Vorjahr, die erzeugte Menge sank hier um 8,6 % oder 97 Tonnen. In Schleswig-Holstein ging die Muschelerzeugung noch deutlicher zurück, und zwar um 42,2 % oder 5 500 Tonnen auf 7.600 Tonnen. Einflussfaktoren für die großen jährlichen Schwankungen in den Muschelerträgen sind das Vorhandensein oder Fehlen natürlicher Aufkommen an Besatzmuscheln, der sogenannten Muschelsaat, aber auch Fressfeinde und Wetterereignisse wie Stürme oder besonders heiße Sommer.

Krebstiere bleiben Nischenprodukt

Krebstiere – hierzu zählen zum Beispiel Edelkrebse und Garnelen – sind in Deutschland bislang ein Nischenprodukt. Mit einer Erzeugungsmenge von 31 Tonnen machten sie nur 0,1 % der Aquakulturproduktion des Jahres 2022 aus.

-Pressemitteilung Destatis-

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