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Meeresräuber immer seltener

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Die Biologen Ransom Myers und Boris Worm machten eine erschreckende Entdeckung: Der Bestand der Meeres-Raubfische schrumpfte in 50 Jahren um 90 Prozent.

Myers von der Dalhousie Universität in Kanada und der Kieler Worm haben die Entwicklung der Raubfischbestände in den letzten 50 Jahren zurückverfolgt. Innerhalb kürzester Zeit sind selbst auf dem offenen Meer die Bestände auf nur zehn Prozent der ursprünglichen Größe zurückgegangen.

Die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass komplette Ökosyteme von den Tropen bis zu den Polen vom Aussterben bedroht sind. Ursache dafür ist vor allem die wahllos betriebene Fischerei. In den Grundschleppnetzen, Treibnetzen und an den Langleinen der Trawler fängt sich alles, was im Wasser lebt. Was nicht zu vermarkten ist, wird wieder ins Wasser geworfen. Meist sind die überzähligen Fische dann bereits tot oder schwer geschädigt und gehen später ein. Nach Schätzungen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen FAO gehen so jährlich 27 Millionen Tonnen Beifang über Bord. 85 Millionen Tonnen Fisch werden angelandet.

Da von Rechts wegen die Fischer alles fangen dürfen und ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen, verenden so allein in der Nordsee über 7500 Schweinswale als Beifang im Jahr. 10 bis 12 Millionen Haie erleiden das gleiche Schicksal, von Millionen anderer Fische gar nicht zu reden!

Umweltorganisationen fordern seit langem, das die Fischer den gesamten Fang anlanden müssen. In einem abgestuften Preissystem soll Sorge dafür getragen werden, dass es sich nicht lohnt, untermaßige Fische zu fangen. So sollen die Fischer dazu gebracht werden, darüber nachzudenken, wie der Beifang vermieden werden kann.

-dk-

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