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Lengfisch von 62 Pfund

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Lengfisch
Groß wie eine Bahnschwelle: René und Bernd Schumacher (von links) präsentieren ihren Riesenleng.
Lengfisch-Drill
20 Minuten Drill: Bernd Schumacher kämpft mit dem 62-Pfünder.
Lengfisch
 
Lengfisch
Knorriges Maul: Der Lengfisch schlürfte einen 300-g-Pilker plus Makrelenfetzen ein.

Bernd Schumacher aus Berlin fährt seit 15 Jahren zum Moldefjord nach Norwegen: Jetzt konnte er dort den Fisch seines Lebens landen.

03.11.2008

Sein Sohn René berichtet über den Ausnahmefang: „Seit nunmehr 15 Jahren fahre ich mit meiner Familie nach Norwegen. Anfänglich noch als Kind mit meinen Eltern und Geschwistern, jetzt geht es mittlerweile mit meiner eigenen Tochter und Frau und den Geschwistern und Eltern in den hohen Norden.

Abgesehen von ein paar Angeltrips mit einer Männergruppe nach Lyngør und einem „Ausrutscher“ mit der Family nach Südnorwegen, fahren wir regelmäßig nach Gjelsten (Kommune Vestnes), wo der Moldefjord unser Angelrevier ist.

Über die Jahre haben wir dort recht gut gefangen – sowohl was die Artenvielfalt als auch die Quantität angeht. Was bis dato fehlte, war jedoch der Ausnahmefisch. Doch dieses Jahr war es nun endlich soweit:

Mein Vater Bernd Schumacher angelte am 16. August gegen 15 Uhr mit einer „Never Crack Senso Pilk“ von Penn, einer „Abu C178’ mit 30er Geflochtener und einem Makrelenfetzen auf dem Drilling eines 300-g-Hakuma-Knicklichtpilkers in 180 m Tiefe. Ich dümpelte mit einem weiteren Boot mit meiner 4-jährigen Tochter Alicia ein paar Meter entfernt herum und ließ sie ihr Glück versuchen, da sie gemäß eigenem Bekunden zum Angeln und nicht zum Rumsitzen mitgekommen sei. Plötzlich gab mein Vater zu verstehen, dass er einen Biss habe. Als sich seine Rute im Halbkreis bog, war mir klar, dass dies nicht die gängige Leng-Lumb-Größe war. Nachdem es ihm gelang, die anfänglichen massiven Fluchten des Fisches zu parieren und ihn vom Grund zu lösen, begann das Hochpumpen aus 180 m Tiefe. Mir blieb aus dem Nachbarboot nicht viel mehr übrig, als das Spektakel fotografisch zu dokumentieren und den Fänger mit meiner Tochter zusammen verbal bei Laune zu halten. Was sich dann aber nach einem ca. 20 Minuten dauernden Drill an der Oberfläche zeigte, übertraf dann doch alle unsere Erwartungen. Nur mit Mühe gelang es meinem Vater mit einem Kurzgaff den Fisch über die Bordwand zu hebeln.

An Land angekommen wurde der Fisch vermessen und gewogen, wobei sich letzteres schwierig gestaltete, da unsere 22-kg-Waage nicht ausreichte und Leif, der Ferienhausbesitzer, erst von einem Nachbarn eine größere Waage besorgen musste. Das Ergebnis toppte unsere Schätzungen: 31 kg bei 171 cm Länge. Damit war der Fisch 6 cm größer als sein Fänger. Besonders imposant war auch der ausgeprägte Kopf mit dem bezahnten Maul, in das der Kopf meiner Tochter locker drin verschwinden konnte. Da auch in dieser Region ein derartiger Fang nicht alltäglicher war, berichteten in der folgende Woche zwei regionale norwegische Tageszeitungen umfangreich über den Fang. Auch wenn ich mir wahrscheinlich bei unseren kommenden Angeltörns des Öfteren anhören darf „Fang Du erst einmal so einen großen Fisch!“, gönne ich meinem Vater den Fang und gratuliere ihm an der Stelle auch noch mal. Immerhin hat er 15 Jahre verbissen darauf hingearbeitet und dabei jeglichem Wetter und sonstigen Widrigkeiten getrotzt.“

René Schumacher

 

 

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