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Lachszucht in Island: Patagonia warnt mit neuem Film

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Netzgehege zur Lachszucht bedrohen die wilden Bestände, da durch sie Krankheiten verbreitet werden. Entflohene Fische schwächen den Genpool der Wildpopulation. Bilder: Patagonia
Netzgehege zur Lachszucht bedrohen die wilden Bestände, da durch sie Krankheiten verbreitet werden. Entflohene Fische schwächen den Genpool der Wildpopulation. Bilder: Patagonia

Die Kampagne fordert die isländische Regierung dazu auf, eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen und die Lachszucht in offenen Netzgehegen in ihren Küstengewässern zu verbieten.

Heute veröffentlicht der Outdoorartikel-Hersteller Patagonia dazu seinen neuen Film Laxaþjóð – A Salmon Nation. Der Film hat den Schutz der unberührten Gewässer und des Wildlachses vor industriellen Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen in Island zum Thema.

Der 27-minütige Dokumentarfilm erzählt die Geschichte Islands, er berichtet von einer Gemeinschaft, die sich für den Schutz der Natur und der Tierwelt, die die Identität der Nation geprägt haben, einsetzt. Der Film wird heute in Reykjavik sowie online uraufgeführt und ist Teil einer internationalen Kampagne, die auf die Schäden von offenen Netzgehegen auf Wildfische und Natur aufmerksam macht.

Unberührte Natur wird zerstört

Yvon Chouinard, Gründer von Patagonia, erklärt: „Seit meiner ersten Reise nach Island im Jahr 1960 mussten wir mit ansehen, wie die Wildlachs-Bestände zusammengebrochen sind. Wenn die industrielle Lachszucht wie bisher weitergeführt wird, werden wilde Arten bald der Vergangenheit angehören und es wird weiterhin unberührte Natur zerstört. Im Vereinigten Königreich und in Norwegen ist das bereits geschehen. Wie überall, dreht sich auch in Island die Wirtschaft um die Natur und nicht umgekehrt. Wenn wir die Natur zerstören, zerstören wir auch unsere Wirtschaft. Es braucht Vision und Vorbildcharakter, um den Schaden rückgängig zu machen. Wir wissen, dass es noch möglich ist.“

Wildlachse sind durch die negativen Auswirkungen der Netzgehege in ihrem Bestand bedroht.

Für eine bessere Zukunft in Island

Die industrielle Lachszucht wächst in den isländischen Fjorden, wo in riesigen offenen Netzgehegen Millionen von Zuchtfischen gehalten werden. Durch diese Gehege können Krankheiten und Verschmutzungen ungehindert in die Umgebung gelangen, wo Wildlachse und Meerforellen ums Überleben kämpfen.

Ein neues Aquakultur-Gesetz, das noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll, könnte eine sofortige Verschärfung der Umweltvorschriften und höhere Tierschutzstandards für Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen in Island bewirken und einen Übergang zu einem vollständigen Verbot in der Zukunft darstellen.

Der Launch von Laxaþjóð – A Salmon Nation folgt der Veröffentlichung des Gesetzentwurfs, zu dem im Rahmen einer öffentlichen Konsultationsphase Stellung genommen wurde. Dieser Prozess hat mit über 300 Kommentaren alle isländischen Rekorde gebrochen. Es handelt sich um die größte Anzahl an öffentlichen Kommentaren, die es je gab. Darunter befinden sich auch Aussagen von Patagonia Gründer Yvon Chouinard und CEO Ryan Gellert. Die NGOs, die sich für den Schutz von Islands Gewässern und Wildlachs-Populationen einsetzen, haben ernsthafte Bedenken gegen den aktuellen Entwurf geäußert. Dazu gehören auch der von Patagonia geförderte Icelandic Wildlife Fund (IWF) und der North Atlantic Salmon Fund (NASF).

Jón Kaldal, Icelandic Wildlife Fund, fasst zusammen: „Dem Entwurf des Aquakultur-Gesetzes mangelt es an der Ambition, eine wirklich bessere Zukunft für Island zu erreichen. Er lässt viel zu hohe Sterblichkeitsraten zu und sieht zu milde Strafen für Verstöße vor. Außerdem verlässt er sich zu sehr auf Selbstauskünfte aus der Industrie, was in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass Unternehmen Informationen geheimgehalten oder nur sehr ungenaue Informationen verbreitet haben. Die isländische Regierung muss definitiv daran arbeiten, die aktuellen Schwächen des Entwurfs im endgültigen Gesetz zu beheben.“

Europas Problem mit der Lachszucht

Außerhalb von Island boomt die industrielle Lachszucht in ganz Europa. Vor allem in Norwegen, Schottland und Irland, angetrieben von wirtschaftlichen Interessen, überwiegend aus Norwegen. Der weltweite Lachskonsum ist dreimal so hoch, wie noch im Jahr 1980. Mit der Produktion steigt auch der Konsum.

Seit der globalen Kampagne Artifishal im Jahr 2019, setzt sich Patagonia aktiv ein und macht darauf aufmerksam, dass Wildlachs aufgrund von Fischbrutanlagen und Fischfarmen im Meer vom Aussterben bedroht ist. Fünf Jahre später fordert Patagonia mit Laxaþjóð – A Salmon Nation die isländische Regierung nun dazu auf, eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen und die Lachszucht in offenen Netzgehegen zu verbieten und die bestehenden Gehege auslaufen zu lassen.

Patagonia unterstützt nicht nur IWF und NASF in Island, sondern NGOs in ganz Europa bei ihren lokalen Kampagnen gegen Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen durch Partner wie Inside Scottish Salmon Feedlots und Wild Fish mit finanzieller Förderung durch 1% for the Planet.

Die Kampagne gegen Lachsfarmen wird von bekannten Persönlichkeiten unterstützt, wie beispielsweise der Künstlerin und Musikerin Björk, welche die Einnahmen ihres neuesten Songs Oral spendet, einer Zusammenarbeit mit der spanischen Künstlerin Rosalia. Der Song ist auch in Laxaþjóð – A Salmon Nation zu hören.

Die Kampagne kann durch das Unterschreiben einer begleitenden Petition unterstützt werden. Der Film Laxaþjóð – A Salmon Nation steht ab sofort hier für alle zur Verfügung.

-Pressemitteilung Patagonia-

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