Die natürliche Vermehrung des atlantischen Lachses wurde jetzt erstmalig in der Dhünn, einem Zufluss der Wupper bei Leverkusen nachgewiesen.
Dies teilte jetzt die Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW (LÖBF) in Recklinghausen mit.
Im Rahmen des Wanderfisch-Programms Nordrhein-Westfalen wurden bei der Kartierung von Laichgruben kleine Jungfische, so genannte Dottersack-Larven, aus dem Kiesbett der Dhünn gesammelt.
“Die nun vorliegenden Ergebnisse einer genetischen Analyse durch die LÖBF bestätigen, dass es sich eindeutig um Nachkommen des Lachses handelt,” erklärte LÖBF-Präsident Rolf Kalkkuhl.
Die Dhünn hat im Wanderfisch-Programm Nordrhein-Westfalen eine besondere Bedeutung als Pilot-Gewässer für die natürliche Fortpflanzung des Lachses. Im Winter 2004/2005 wurden an der Kontroll-Station Auermühlenwehr von der örtlichen Lachs-Initiative des Sportanglervereins SAV Bayer Leverkusen 21 Lachse auf ihrer Wanderung zu den Laich-Plätzen der Dhünn beobachtet. Diese Lachse haben offensichtlich in unmittelbarer Nähe zur aktuell stattfindenden Landes-Gartenschau noch im Stadtgebiet von Leverkusen für Nachwuchs gesorgt.
Freie Bahn für die Lachse
“Dieser Erfolg wurde möglich durch die gute Zusammenarbeit der Angler des Rheinischen Fischereiverbands, der Stadt Leverkusen und des Wupperverbands mit den zuständigen Behörden des Landes und ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer eigenständigen Lachspopulation im Gebiet von Wupper und Dhünn,” machte Walter Solbach, Vorsitzender des Rheinische Fischereiverbandes, deutlich.
Er führte aus, um dieses Ziel zu erreichen, müsse aber insbesondere die Durchgängigkeit von Wupper und Dhünn für aufwandernde Fische hergestellt werden. Zur Zeit verhindern noch mehrere Wehre ohne Fischaufstieg den Zug der Lachse zu den geeigneten Laich-Gebieten. Mitarbeiter des Wanderfisch-Programms Nordrhein-Westfalen bemühen sich mit den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf und dem Wupperverband intensiv, den Weg für die Aufwanderung der Lachse frei zu machen.
Das Wanderfisch-Programm wird vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Land-wirtschaft und Verbraucherschutz des Landes in Kooperation mit dem Fischereiverband Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Fließgewässer sollen in einen so guten ökologischen Zustand zu versetzt werden, dass ehemals vorhandene Wanderfische wie der Lachs wieder einen geeigneten Lebensraum finden. Seit 1998 wurden bereits bereits mehr als 1.000 laichbereite Lachse in NRW gezählt.
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