Seit der Gründung der Biotop- und Artenschutzgruppe des Fischereivereins Höchstadt vor 29 Jahren hat man in unregelmäßigen Abständen dem deutschen Edelkrebs (Astacus astacus) neben ausgestorbenen Kleinfischarten eine Chance gegeben.
Die Petrijünger trafen sich am 20. Oktober 2018, um eine weitere Lieferung von 200 Stück zweijähriger Krebse von einer lizenzierten Firma aus Tirschenreuth in Empfang zu nehmen. Der Krebszüchter erläuterte den Anglern das „ Krebsleben“, aber auch, dass man in seiner Heimat Oberpfalz große Probleme mit dem Fischotter habe, der Krebse leidenschaftlich gerne verspeist. Vorsitzender Klaus Müller und der Gruppensprecher Paul Neudörfer hoffen, dass Otter nicht so bald in Höchstadt auftauchen, damit die Besatzmaßnahmen nicht umsonst sind.
Beide erläuterten, dass man mit Krebs – und Aalreusen schon den Edelkrebs nachweisen konnte, was als ein Erfolg beschrieben werden kann. Im nächsten Jahr werden die Weibchen und Männchen geschlechtsreif sein, dann 50 bis 300 Eier tragen, die etwa im Mai schlüpfen. Müller und Neudörfer unterstrichen, dass diese Aktionen ohne Sponsoren nicht möglich wären.
Die Trockenheit in diesem Sommer war für die „Biotopler“ des Fischereivereins auch eine heikle Angelegenheit, bei Kontrollgängen an den Gräben stellten auch sie großen Wassermangel fest. Die Fische waren aber so schlau, sich in tiefere Bereiche zurückzuziehen. Nach dieser Lagebesprechung verteilten sie zwei Behälter mit Edelkrebsen in die obere und untere Aisch sowie im Regenrückhaltebecken. Gerade in diesen Becken gibt es keine Aale, denn auch der Aal stellt dem Butterkrebs gerne nach. Butterkrebse sind besonders weichschalige Krebse, die gerade ihren Panzer erneuern.
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Fotos: Paul Neudörfer