Uwe Wenzel ist auf einen offensichtlich osteuropäischen Nachbau der berühmten Abu-Kapselrolle 506 aus Schweden gestoßen.
Er schrieb uns: „Hallo Thomas, ich habe vor ein paar Tagen einen 506-Klon bekommen, wahrscheinlich aus Russland? Die Kapsel ist etwas länger, sonst ist die Kopie sehr ähnlich! Hast du so eine Rolle schon mal gesehen, oder weißt du mehr darüber? Vielleicht kannst du das auch mal in deinen Blog stellen. Da meldet sich doch bestimmt mal jemand. Ich habe weitere Infos dazu auch auf meiner Seite… Viele Grüße Uwe“
Hallo Uwe, vergleichbare Rollen waren im Internet nicht einfach zu finden. Erst die Suche in russischer Sprache und kyrillischen Buchstaben brachte den Erfolg. Erstaunlich: Es wurden in der damaligen Sowjetunion so ziemlich alle Abu-Kapselrollen nachgebaut, hier nur ein weiteres Beispiel…
Unter dem russischen Beitrag findest Du weitere Links von Abu-Nachbauten. Die Kapselrollenserie hieß „Kharkiv“, die Rolle wurde um 1972 in Charkow/Charkiw in der damaligen UdSSR gebaut, heute liegt die Stadt in der Ukraine und ist uns aus den Nachrichten ein Begriff. Die Firma “KIP” ging aus einem Forschungsinstitut für Metalle hervor, das 1935 gegründet wurde. Ab 1939 hieß die Firma „KIPteplopribor“ (KIP-Wärmegeräte) – und „KIP“ steht auch in kyrillischen Buchstaben auf dem Seitendeckel Deiner Rolle. KIP hat allerlei mechanische Geräte hergestellt, darunter in den 1970er Jahren auch Angelrollen. Bei dem Abu 506-Klon handelt es sich also um eine dreiste sowjetisch-ukrainische Kopie der ursprünglich schwedischen Kapselrolle. Diese Rollen wurden in 27 Länder exportiert, meist wohl kommunistische Bruderstaaten. Vielleicht kann uns ein Russisch sprechender Sammler die Aufschriften auf dem Rollenkarton übersetzen. Gruß Thomas
Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de