Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes (links), und Ulrike Rodust (Mitglied des Europäischen Parlamentes). Bild: DAFV |
Die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes, Dr. Christel Happach-Kasan, hat sich erneut für wirksame Maßnahmen zum Wiederaufbau der Dorschbestände in der westlichen Ostsee ausgesprochen.
Anlass war der Runde Tisch „Zukunft der Ostseefischerei“ am 4. Juli 2016, zu dem die Schleswig-Holsteinische Europaabgeordnete Ulrike Rodust (SPD) eingeladen hatte.
Für Schonzeiten, höhere Mindestmaße und Laichschongebiete
„Wer den Wiederaufbau des Dorschbestandes unterstützen will, muss insbesondere das Laichen der Fische unter Schutz stellen“, so Happach-Kasan. „Das Thünen-Institut in Rostock weiß, wann und wo der Dorsch laicht. In diesen Zeiten und Zonen muss die Kinderstube des Dorsches geschützt sein. Die im DAFV organisierten Angler sind bereit, im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung dies zu gewährleisten. Ebenso ist eine vorübergehende Anhebung des Dorsch-Mindestmaßes für Angelfischer von 38 auf 40 Zentimeter denkbar, bis sich die Dorschbestände wieder erholt haben. Dies ist ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Berufsfischern, für die ein Mindestentnahmemaß von 35 cm gilt“, erklärt Happach-Kasan weiter.
Gegen Dorschquote für Angler
Entschieden sprach sich die DAFV-Präsidentin gegen eine eigene Dorschquote für die Angelfischerei oder Tagesfangbegrenzungen aus. Solche Maßnahmen seien schlecht kontrollierbar und daher wenig praktikabel. Es ist ein Anliegen des DAFV, dass die gegenwärtige sehr kritische Situation des Dorschbestandes nicht zu einem Konflikt zwischen Anglern und Berufsfischern führe. Die Angler seien zu gemeinsamen Lösungen bereit.
Hintergrund der Veranstaltung, an der auch der Mecklenburgische Umweltminister Dr. Till Backhaus und der innerhalb der EU-Kommission für die Ostsee zuständige Direktor Bernhard Friess teilnahmen, waren die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) veröffentlichten Empfehlungen zu den Fangmengen des Jahres 2017. Dieser hatte aufgrund der kritischen Nachwuchsentwicklung vorgeschlagen, die Fangmenge beim westlichen Dorsch im kommenden Jahr um mehr als 85 Prozent gegenüber dem Jahr 2016 zu kürzen. Durch diese Empfehlung sehen sich insbesondere viele Berufsfischer und Kutterbetreiber in ihrer Existenz gefährdet.
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