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Großes Eiersuchen im Atlantik

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Bild: Jens Ulleweit/Thünen-Institut
Die Makrele, die in Europa zu den wirtschaftlich wichtigsten Fischarten zählt, hat sich in den letzten Jahren stark nach Norden ausgebreitet. Bild: Jens Ulleweit/Thünen-Institut

Forscher erheben im Atlantik Daten zum Makrelenbestand. Das Deutsche Forschungsschiff „Walther Herwig III“ beteiligt sich am Makreleneiersuchen.

Am 21. März 2016 bricht das Forschungsschiff „Walther Herwig III“ des Thünen-Instituts zu einer Expedition in den Nordostatlantik auf. Bild: Thünen-Institut

Kurz vor Ostern, am 21. März 2016, läuft das deutsche Fischerei-Forschungsschiff „Walther Herwig III“ zu einer sechswöchigen Reise in die Keltische See und in westbritische Gewässer aus. Fischerei-Wissenschaftler des Thünen‐Instituts für Seefischerei werden während der Fahrt Plankton- und Fischereidaten sammeln. Im Fokus steht dabei die kommerziell wichtigste europäische Fischart, die Makrele (Scomber scombrus).

Eiersammeln in großem Maßstab

Die Forscher setzen ein spezielles Fanggerät ein, um während der Reise im großen Maßstab Fischeier zu sammeln und zu bestimmen. Diese Daten bilden eine wichtige Grundlage für die Abschätzung, wie groß der Makrelenbestand aktuell ist. Die Populationsgröße der Makrele wird dabei über die Anzahl der abgelegten Eier in Bezug zur Fruchtbarkeit der Elterntiere ermittelt – ein enormer Aufwand, weil die Makrelen ihre Eier in einem weiten Gebiet des Nordostatlantiks und über einen langen Zeitraum ablegen.

Verbreitungsgebiet der Makrelen vergrößert

Die Aufteilung der Fischereiquoten für Makrelen ist unter den Nationen, die den Bestand nutzen, seit Jahren heftig umstritten. Dies liegt daran, dass sich das Verbreitungsgebiet der Makrele seit 2007 stark in nördlicher und nordwestlicher Richtung vergrößert hat. Dadurch konnten sich Fischereien um die Färöer-Inseln, Island und sogar bei Grönland entwickeln. Da es sich hierbei aber um den gleichen Bestand handelt, heißt das, es gibt bei der Aufteilung der Quotenkuchens kleinere Stücke für andere.

Umso wichtiger ist es, dass auf wissenschaftlicher Seite alle Fischereinationen kooperieren und eine von der kommerziellen Fischerei unabhängige Abschätzung der Größe des Makrelenbestandes erarbeiten. 2016 beteiligen sich insgesamt zehn Nationen – Portugal, Spanien, Irland, Großbritannien, die Niederlande, Dänemark, Deutschland, Norwegen, die Färöer-Inseln und Island – entweder mit Forschungsschiffen, gecharterten Fischereifahrzeugen oder mit Laboranalysen an dieser vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) koordinierten und von der Europäischen Union mitfinanzierten Forschungskampagne.

Fischeier schweben im Plankton

Die Wissenschaftler an Bord der „Walther Herwig III“ werden unter der Fahrtleitung von Jens Ulleweit in ihrem Untersuchungsgebiet alle 15 Seemeilen mit sehr feinmaschigen Netzen Proben des Planktons nehmen, um die Fischeier abzuschöpfen. Noch während der Reise werden die Makreleneier und die Eier der im gleichen Gebiet vorkommenden Holzmakrele (Stöcker, Trachurus trachurus) aus den Proben sortiert und bestimmt. Zusätzlich führen die Wissenschaftler regelmäßig Netzfänge durch, um erwachsene Tiere zu erhalten. Diese Stichproben werden genau untersucht, um die für diese Methode der Bestandszählung notwendigen Daten zur Biologie der Elterntiere zu erhalten.

Im August werden dann die Ergebnisse aller beteiligten Nationen im Internationalen Rat für Meeresforschung zusammengeführt und miteinander verrechnet, um eine Abschätzung der Bestandsgrößen zu erhalten. Dies bildet die Grundlage für die wissenschaftliche Fangempfehlung und damit für die späteren Fischereiquoten.

Während der Reise berichten die Wissenschaftler in einem Blog auf der Webseite des Thünen-Instituts in Text und Bild zeitnah über den Fortgang ihrer Untersuchungen (etwa ab 23. März 2016): www.thuenen.de

-pm-

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