Die vier Fischereipächter des größten Binnensees Schleswig-Holsteins bieten jetzt eine gemeinsame Angelkarte für das gesamte Gewässer an.
12.06.2006
Der Vorteil für die Angler: Statt bisher 225 Euro im Jahr müssen in diesem Jahr für die gesamte Wasserfläche nur noch 110 Euro gezahlt werden. Wer allerdings zusätzlich auch nachts angeln will, muss dafür pauschal 50 Euro im Jahr zahlen. Die neue Regelung soll zunächst in diesem Jahr gelten. Neu ist auch, dass es für den mit 2.500 Hektar nutzbarer Fläche größten Binnensee Schleswig-Holsteins Tages- (6 Euro) und Wochenangelkarten (30 Euro) geben wird. Die Nachtangelzuschläge betragen jeweils 4 bezeihungsweise 15 Euro. Eine zusätzliche Angelwoche auf dem Großen Plöner See und dem Bischofssee kostet nur noch 15 Euro (Nachtangeln 7,50 Euro). „Berufs- und Angelfischer werden damit dem Angeltourismus gerecht“, freute sich Ernst Labbow, Präsident des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein. Neu sei auch, dass nun neben organisierten auch nicht organisierte Angler auf dem Großen Plöner See angeln dürfen. Erforderlich sei jedoch ein gültiger Fischereischein. Labbow legte besonderen Wert auf die Feststellung, dass die am Großen Plöner See ansässigen Angelvereine in Plön und Bosau Jahresangelkarten zu einem Vorzugspreis erhalten. Angeln war bisher im Großen Plöner See mit vielen Formalitäten verbunden. Neben einer Jahreskarte für „grenzenloses Angeln“ boten die vier Pächter (Fischer Gunnar Reese (Plön/Sarlhusen), Rüdiger Lasner (Ascheberg), Sabine und Helmut Schwarten (Eutin/Malente) sowie der Landessportfischerverband (LSFV) Schleswig-Holstein) recht unterschiedlich gestaltete Erlaubnisscheine an.
Schritt in die Zukunft
Die vor drei Jahren eingeführte Jahreskarte für den gesamten See wurde von Anglern auf Grund des hohen Preises von 225 Euro kaum nachgefragt. Es musste etwas geschehen: Die Zahl der ausgegebenen Jahreskarten war bei allen Pächtern rückläufig. Vor allem Touristen besuchen die anglerisch so interessanten Seen noch wenig. Die gemeinsame Angelkarte für das gesamte Gewässer soll die Akzeptanz und Zufriedenheit bei den Anglern fördern, hoffen alle Beteiligten. Damit werde auch das bisherige Problem der unklaren Grenzen der einzelnen Sektoren auf dem See beendet. Angler erhalten die Erlaubniskarten bei den beteiligten Berufsfischern, dem LSFV in Kiel oder in den örtlichen Ausgabestellen. Doch die Pläne der Angel- und Binnenfischer gehen noch weiter. „Wir müssen den Naturpark Holsteinische Schweiz für Angler interessanter machen“, meint Labbow. Deshalb sei eine einzige Angelkarte für gleich mehrere Gewässer sinnvoll. So könnten zukünftig die Schwentine oder andere Seen der Region in das touristische Konzept für die Angler einbezogen werden. -pm-