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Goldsegen für Niedersachsens Gewässer

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Bild: F. Möllers/AVN
Reinrassige Karauschen sind selten geworden, jetzt werden 17.000 in Niedersachsen besetzt. Bild: F. Möllers/AVN

Mehr als 17.000 Karauschen werden in Gewässer in Niedersachsen ausgewildert. Vereine können sich bewerben!

Bild: F. Möllers/AVN

Die goldfarbene Karausche gilt in Deutschland als „stark gefährdet“ (Rote Liste 2) – der Bestandsrückgang hält an .Der Anglerverband Niedersachsen e.V. hat deshalb vor drei Jahren ein Artenschutzprogramm gestartet und züchtet Karauschen (Carassius carassius) für die Wiederansiedlung. Mehr als 17.000 der goldfarbenen „Bauernkarpfen“ aus der Zucht des AVN entlassen Mitgliedsvereine jetzt in geeignete Gewässer. Am 19. November werden 2.650 Karauschen in Gewässer in den Regionen Hildesheim, Goslar und Nienburg ausgesetzt.

Projektleiter Thomas Klefoth, Verbandsbiologe beim Anglerverband Niedersachsen e.V. (AVN), berichtet: „Das Interesse unserer Vereine ist wieder einmal riesig: Innerhalb einer Woche waren mehr als 15.000 unserer Jungfische vergeben.“

Angler im Einsatz für Artenschutz

Für Klefoth ein deutliches Signal, dass viele Angelvereine keine Kosten und Mühen scheuten, Fischarten zu schützen und zu fördern, die weder anglerisch noch für den Verzehr attraktiv seien. Viele beteiligten sich seit Beginn des Projektes an der Artenschutzaktion und hätten viel Zeit und Engagement in das Auffinden oder Herrichten geeigneter Gewässer investiert. Denn nur, wenn der Besatz über mehrere Jahre fortgeführt werde, bestehe eine gute Chance, dass sich die an sich sehr anspruchslosen Kleinfische wieder natürlich vermehrten, so Klefoth.

Überlebenskünstler

Bild: F. Möllers/AVN

Dank ihrer Robustheit und spezieller Anpassungen war die Karausche bis vor einigen Jahrzehnten eine der am weitesten verbreiteten Fischarten in Niedersachsens Gewässern. Geringer Sauerstoffgehalt, wenig oder unregelmäßig verfügbare Nahrung – wo andere Fische keine Chance hatten, blühten die „Bauernkarpfen“ auf. Sogar das Zufrieren von Gewässern verkraften die Überlebenskünstler: Sie lagern Zuckermoleküle ein, die vor Erfrierungen schützen, fahren ihren Stoffwechsel massiv herunter und graben sich teilweise im Gewässergrund ein.

Mit der Zerstörung von kleinen Tümpeln und Teichen, von Altarmen und Auen, kletterte der schmucke Karpfenfisch die Rote Liste der bedrohten Wirbeltierarten allerdings immer höher hinauf – vom Allerweltsfisch zu Kategorie 2, „stark gefährdet“. Auch die Bastardisierung mit dem nicht heimischen Giebel führte zum Verlust reiner Karauschenstämme. Einige Wissenschaftler vermuten, dass der Giebel außerdem ein starker Konkurrent der Karausche ist und die bedrohte Schwesterart verdrängt.

Mit wenig Aufwand bedrohte Art retten

„Gerade weil sie so anspruchslos ist, können die Angelvereine in Niedersachsen mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dazu leisten, dass die Karausche wieder ein fester Bestandteil der Biodiversität unserer Gewässer wird“, resümiert Thomas Klefoth.

Für dieses Jahr kann der AVN noch Jungfische abgeben und freut sich über Interessenten!

Kontakt: Thomas Klefoth, Telefon 0511/35726620 oder 0160797935162, E-Mail t.klefoth@av-nds.de

-pm-

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