Am 13. Februar 2024 wird der Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB) 834 Kilogramm Glasaale in dafür geeignete Verbandsgewässer besetzen.
Die kleinen Aale haben eine lange Reise über den Atlantik hinter sich und wiegen nur etwa 0,3 Gramm. Der Besatz dient der Weiterführung des Pilotprojektes „Erhöhung des Aallaicherbestandes beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe im Land Brandenburg“ und wird mitfanziert aus Mitteln der Fischereiabgabe des Landes Brandenburg.
Dieses Engagement der Angler, der Vereine und Verbände muss gerade jetzt vor dem Hintergrund der Einführung eines Aalfangverbots für die Freizeitfischerei im Meer gesehen werden, das in diesem Jahr in Kraft getreten ist. Ziel sollte es nämlich auch sein, ein vollständiges Fangverbot zu verhindern. Denn nur solange die Möglichkeit besteht, gelegentlich einen Aal zu fangen und auch zu verspeisen, ist die Aufmerksamkeit für den Aal und die Bereitschaft, sich für ihn einzusetzen so hoch. Wird der Aalfang vollständig verboten, würde die Aufmerksamkeit sinken und der ehrenamtliche Einsatz nachlassen, und das wäre sicher nicht gut für den Aal.
Ein Ende der Besatzmaßnahmen in Deutschland, insbesondere in den angestammten Aufwuchshabitaten, welche durch Wanderhindernisse und Wasserkraftanlagen keinen oder nur einen erschwerten natürlichen Auf- und Abstieg für den Aal ermöglichen, kommt einer Bankrotterklärung für den Fischartenschutz in Deutschland gleich. Da der Lebensraum aufgrund wirtschaftlicher Interessen für den Aal zerstört wurde, werden die Aale nun aus dem Lebensraum entfernt, anstatt die Lebensräume wiederherzustellen.
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) pflanzt sich im Atlantik, in der sogenannten Sargassosee vor Mittelamerika fort, überquert dann den Atlantik Richtung der europäischen Küsten und lebt schließlich als ausgewachsener Aal (Gelbaal) in den Flusssystemen Europas, um sich dann zur Fortpflanzung als Blankaal wieder auf die Reise über den Atlantik in sein Laichgebiet zurückzubegeben. Die jungen Aale, die im Frühjahr an den Atlantikküsten ankommen, sind durchsichtig, daher auch ihr Name und dann bereits seit drei Jahren unterwegs.