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Geteilte Freude ist doppelte Freude

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Erster Barschfang nach mehrjähriger Angelpause. Da freut sich nicht nur der Fänger. Bild: Bernd Taller

Helmut und ich kennen uns seit Jugendtagen. Sein Vater war einer meiner Vorbilder. Er angelte mit solcher Eleganz und Leichtigkeit, es war ein Vergnügen ihm zuzuschauen.

Und auch Helmut war ein bewundernswerter Angelkamerad mit viel Liebe zur Natur. Dann ging das Leben seinen Weg. Er begann zu studieren, heiratete und wurde Vater. Für viele Jahre verloren wir uns aus den Augen. Erst bei einem Straßenfest begegneten wir uns wieder. Bei Schmalzbrot und Rotwein schwärmten wir von den alten Zeiten.

Helmuts Angelruten waren zwischenzeitlich im Keller verstaubt. Aber unsere Unterhaltung entfachte wieder das Feuer in ihm. Er verlängerte seinen Jahresfischereischein und wurde erneut Mitglied seines Heimatvereins. An unserem ersten gemeinsamen Ausflug fingen wir Rotaugen und ich noch einen Zander.

Leider gelingen uns nur wenige gemeinsame Angeltage. Deshalb erzählte ich ihm von einer guten Angelstelle, die kaum befischt wird. Man muss ein gehöriges Stück durch den Auwald laufen und erreicht dann den Rhein. Etwas oberhalb mündet ein Altarm und Buhnen verlangsamen die Strömung. Helmut benutzte einen Mepps an seiner Spinnrute und es gelang ihm ein guter Barschfang. Als er mich anrief und ein Foto schickte, freute ich mich von ganzem Herzen. Es fühlte sich so an, als ob mir selbst dieser Fang gelungen wäre.

Geteilte Freude ist doppelte Freude. Wo anders als beim Angeln trifft dies mehr zu!

Bernd Taller

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