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Geringere Quappen-Fänge in Ungarn

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Bild: Michael Komuczki
Bald schon Vergangenheit? Michael Komuczki mit einer schönen Quappe aus der Tisza.

FISCH & FANG-Autor Michael Komuczki beobachtete am Fluss Tisza in Ungarn stark sinkende Quappenfänge. Offenbar ist vor allem auch der Kormoran dafür verantwortlich.

Das Kraftwerk Kisköre an der Tisza, hier sammeln sich im Winter die Quappen zum Laichen. Leider ist der Wehrbereich auch zu einem Treffpunkt für Kormorane geworden.

Wenn sich die Quappen ab November zu ihren Laichplätzen wandern, zieht es viele Angler trotz klirrender Kälte abends an die Flüsse. Die Quappen, auch Rutten oder Trüschen genannt, ziehen im Winter instinktiv stromaufwärts, um sandige, kiesige Böden für ihr Laichgeschäft zu finden. Dieser Laichzug wird in großen Fließgewässern leider oft durch Kraftwerke und Wehranlagen unterbrochen. Diese Querbauwerke waren bis vor wenigen Jahren noch die Hot-Spots zum Quappenfang.

Quappen-Fänge stark rückläufig

Die Staustufe Kisköre und das Kraftwerk Tiszalök am Fluss Tisza in Ungarn waren bis vor kurzem noch solch ein Top-Angelplatz. Hier sammelten sich die Rutten zu Massen und in wenigen Stunden konnte man eine gute Strecke fangen. Seit diesem Jahr sind die Fänge stark rückläufig, die Angler klagen über kümmerliche Fänge, berichtet Michael Komuczki.

Der gravierende Bestandsrückgang wird von den Anglern auch auf den massiven Fraßdruck der Kormorane in den Kraftwerksbereichen zurückgeführt. Gerade hier sind die Quappen während des Laichgeschäftes auf den sandigen Böden deckungslos den Attacken der Kormorane ausgesetzt.

Kormoran-Bestandsreduzierung notwendig

Michael Komuczki erklärt: „In diesem Winter bevölkern etwa 2.500 Kormorane die Tisza-Region und wüten unter den Fischbeständen. Auch ich war in den letzten zwei Jahrzehnten sehr oft zum Aalruttenfang in Kisköre und war der Meinung, dass diesem unglaublichen Habitat kaum etwas schaden könne. Ich hoffe, keinem Irrtum unterlegen zu sein! Es muss endlich mit den erforderlichen Maßnahmen zur Bestandsreduzierung und Schadensminimierung begonnen werden, auch wenn es sich dabei um unpopuläre Maßnahmen handelt. Deshalb unterstütze ich die Kormoranpetition des Paul Parey Zeitschriftenverlages!“

Ein Film zur Verdeutlichung der Situation in der Tisza-Region: www.peca.hu/video/page_21/?id=275

-MiKo-

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