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Geisternetzbergung vor Rügen

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Geisternetzbergung vor Rügen
In den alten Netzen verfangen sich auch heute noch Fische, die dann verenden müssen. Bild: Kevin Burmester/GRD

An drei Wochenenden von Ende August bis Anfang November waren ehrenamtliche Taucherinnen und Taucher der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) vor Rügen im Einsatz, um in 30 Metern Tiefe Geisternetze an einer ehemaligen Fahrwassertonne zu bergen.

Im Laufe von Jahren und Jahrzehnten haben sich hier etliche ehemalige Fischernetze verfangen, die eine Gefahr für Lebewesen in der Ostsee darstellten.

Anspruchsvolle Geisternetzbergung in 30 Metern Tiefe

Einst unterstützte die Fahrwassertonne Kapitäne bei der Navigation in den Gewässern vor Rügen, bis das Schifffahrtszeichen acht Kilometer vor Rügen auf den Grund der Ostsee sank. In der Folge verfingen sich zahllose Schleppnetze an der Tonne und wuchsen zu einem großen Geisternetz-Knäuel heran. Die Gefahr für Meereslebewesen war hier allgegenwärtig, da die Netze hier unaufhörlich weiterfischten. Aufnahmen des Unterwasserfotografen Kevin Burmester belegen, dass unter anderem Dorsche sich in den Netzen verfingen und einen qualvollen Tod starben.

Unter der Leitung des GRD-Kooperationspartners und Geisternetzexperten Wolfgang Frank haben es sich mehrere Taucherinnen und Taucher der GRD zur Aufgabe gemacht, dieses tonnenschwere Knäuel an Geisternetzen zu bergen und auf diese Weise die Gefahr für die Meeresbewohner einmal mehr zu minimieren. Anders als bei vorangegangenen Bergungsaktionen – bis dato konnte die NGO aus München seit 2019 bereits über zehn Tonnen Geisternetze aus der Ostsee bergen – ist die Aufgabe durch die räumlich beengte Situation an der Fahrwassertonne sowie durch die unterschiedlichen Materialien der Schleppnetze (Tampen, Ketten, Seile) äußerst anspruchsvoll. Dennoch konnten die Tauchteams mehrere Hundert Kilogramm an Netzen und Netzteilen entschärfen und aus der Ostsee bergen.

-Pressemitteilung GRD-

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